Sonntag, 18. Mai 2014

Rijeka

17.5.2014

In die kroatische Hafenstadt Rijeka führte ein Fußballspielbesuch. Rund 128.000 Menschen leben hier heute. Rijeka ist die drittgrößte Stadt Kroatiens, allerdings im Schrumpfen begriffen: 1991 hatten hier noch 164.000 Menschen gelebt.

Die Stadt hieß bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem italienischen Namen Fiume, was auf deutsch genauso wie das kroatische Rijeka „Fluß“ bedeutet. Wasseransicht am Kanal.


Von 1465 bis 1918 gehörte die Stadt zum Habsburgerreich, ab 1526 als Teil Ungarns. Der markante Stadtturm wurde 1876 errichtet. Er verbindet mit seinem Tor die Innenstadt mit dem Korzo.


Straßenszene in der Fußgängerzone am Boulevard Korzo. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Fiume 1919 eigenmächtig von proto-faschistischen italienischen Freischärlern besetzt. Von 1920 bis 1924 bestand dann ein von Gewalt und einem faschistischen Putschversuch erschütterter Freistaat Fiume. 1924 kam der Westen mit dem Stadtgebiet zum mittlerweile von Mussolini regierten Italien, der Osten mit dem heutigen Stadtteil Sušak an das spätere Jugoslawien. In der Stadt lebten damals ca. 46.500 Menschen, 62% italienisch und 23% kroatisch.


Das 1955 errichtete Denkmal für die Befreiung 1945. Nach dem deutschen Überfall auf Jugoslawien 1941 wurde auch das kroatische Umland der Stadt italienisch besetzt. Es folgten blutige Unterdrückung des Widerstands und Guerillakrieg der Partisanen gegen die italienischen und ab 1943 deutschen Besatzungstruppen. 1942 brachte das italienische Militär als Rache für einen Partisanenangriff im Vorort Podhum 100 Männer um und deportierte die übrigen 800 Einwohnerinnen und Einwohner des Dorfes ins KZ. 1944 ermordeten deutsche Soldaten 263 Menschen im nahen Dorf Lipa als Rache für einen Partisanenangrif. Im April 1945 eroberte die jugoslawische Tito-Partisanenarmee Stadt und Hafen in schweren Kämpfen, bei und nach denen 11.000 der 27.000 deutschen und verbündeten Soldaten getötet wurden. Aus dem italienischen Fiume wurde das jugoslawischen Rijeka. Die italienische Bevölkerung wurde vertrieben.


Die Maria-Himmelfahrtskirche steht an einer Stelle, wo sich in römischer Zeit eine öffentliche Thermenanlage befand. Ein Teil der Therme wurde im 5./6.Jh. zu einer Kirche umgebaut. Im 18.Jh. wurde sie barock umgebaut. Bemerkenswert ist der Glockenturm aus dem 14. oder 15.Jh., der sich neigte und zum „schiefen Turm“ wurde.


Der spätantike römische Torbogen ist das älteste erhaltene Bauwerk in Rijeka aus antiker Zeit. Hafen und Siedlung gehen bis keltische und illyrische Zeit zurück. In römischer Zeit gab es die Hafenstadt Tarsatica Romana und die Burgstadt Tarsata Liburna am Hügel Trsat.


Die barocke katholische Kathedrale, geweiht dem Heiligen Veit (Katedrala Svetog Vida), stammt in aus dem Jahr 1638. Bemerkenswert ist ihre runde Form als Rotunde.


Denkmal am Bahnhofsgelände für im Zweiten Weltkrieg im Partisanenkampf gegen Faschismus und Besatzer getöteten Eisenbahner.


Eine 1914 in Budapest gebaute Dampflokomotive am Bahnhofsvorplatz.


Das 1885 eröffnete Theatergebäude, errichtet vom Wiener Architekturbüro Fellner & Helmer.


1719 wurde der Hafen gemeinsam mit Triest zum Freihafen erklärt, was den wirtschaftlichen Aufschwung begünstigte. Nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 wurde Fiume zum Haupthafen Ungarns während Triest dies für die österreichische Reichshälfte war. Zwischen 1870 und 1910 verdoppelte sich die Bevölkerung der Stadt auf 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner, der Hafen wurde zum achtgrößten Europas. Neben den Handelshafen wurden hier auch Kriegsschiffe der k.u.k. Marine gebaut.


Möwe und Fische am Hafen.


Die Burg auf dem Trsat. Hier befand sich bereits in der römischen Zeit eine Festung hoch über dem Meer. Rund um 700 wurde das heutige Rijeka kroatisch besiedelt. Im Jahr 799 brachten sich die Männer eines kroatisches Heers und einer fränkischen Armee zu Füßen der Burg gegenseitig um.


Die damals zerstörte Burg wurde im 13.Jh. wiederaufgebaut. Im 19.Jh. war die Burg nur mehr eine Ruine und wurde dann nach 1826 für den Befehlshaber des österreichischen Küstenlandes als Wohnsitz renoviert.


Teile der Anlage sind auch heute noch Ruine.


Ausblick von der Burg über die Stadt Rijeka.


Ausblick von der Burg in Täler und Schluchten.


Das Meer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen