Sonntag, 15. April 2012

Banská Bystrica

14.4.2012

In die Zentralslowakei ging es diesen Samstag, zu einem kleinen Rundgang durch die Stadt bevor hier ein Fußballspiel besucht wurde. 80.000 Menschen leben in Banská Bystrica (der deutsche Name der Stadt lautet Neusohl, der ungarische Besztercebánya).

Der große Hauptplatz der Stadt, der Platz des Slowakischen Nationalaufstandes Námestie SNP. Der schwarze Obelisk im Vordergrund erinnert an die bei der Befreiung der Stadt 1945 getöteten sowjetischen Soldaten. Ein Kontrapunkt zur weißen Pestsäule aus dem 18.Jh. am anderen Ende des Platzes.


Dem Rathaus wurde bei der Renovierung 2010 eine kleine Glaspyramide auf das Dach gesetzt. Ein gelungener, netter Akzent.


Der 1552 erbaute Uhrturm dominiert den Platz (Námestie SNP). Er bietet einen bemerkenswerten Anblick, da er ein schiefer Turm ist. Er neigt sich 40 cm nach links.


Banská Bystrica war eine auf das 13.Jh. zurückgehende Bergwerksstadt (die letzten Minen wurde 1788 geschlossen). Zum Schutz des durch die Bergleute gewonnenen Reichtums wurde Ende des 15.Jh damit begonnen, eine Stadtburg (mestský hrad) zu errichten. Teile sind davon zu sehen.


Die ursprünglich spätromanische Pfarrkirche aus der zweiten Hälfte des 13.Jh. (im 16.Jh. umgebaut) stand im Zentrum der Stadtburg. Interessante rote Farbgebung.


1969 wurde das Museum und Denkmal des Slowakischen Nationalaufstands Slovenské národné povstanie (Múzeum bzw. Pamätník SNP) errichtet. Das nach Plänen des Architekten Dušan Kuzma errichtete Bauwerk ist in seiner futuristischen Gestaltung durchaus spannend. Ein Besuch muß ein anderes Mal nachgeholt werden.


Im Zentrum des Museums steht das Denkmal. Von August bis Oktober 1944 erhoben sich slowakische Nazigegner und Partisanen gegen die mit Hitlerdeutschland verbündete Marionettenregierung und hofften, die Mittel- und Ostslowakei bis zum Eintreffen der von Osten kommenden Roten Armee befreit zu halten. Banská Bystrica war das Zentrum des Aufstands. Dieser wurde schließlich aber von deutschen Truppen blutig niedergeschlagen, es gab 20.000 Tote. In den wenigen Monaten zwischen Oktober 1944 bis zur Befreiung im März 1945 wüteten deutsche Wehrmacht und SS sowie ihre lokalen Verbündeten wie andernorts, ob in der Ukraine, in Jugoslawien, in Griechenland oder Italien, wenn sich ihnen die Bevölkerung entgegenstellte: Es herrschte blanker Terror und Massenmord, 90 Dörfer wurden niedergebrannt, 5.000 Menschen umgebracht.


Im Park vor dem Museum steht allerlei todbringendes Kriegsgerät wie deutsche Panzerwägen und Kanonen sowie auch ein sowjetisches Flugzeug. Der Aufstand wurde aus der Luft versorgt; im Unterschied zum Warschauer Aufstand von 1943, der alleingelassen wurde, waren in der Slowakei die Kommunisten beteiligt gewesen.

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