Montag, 18. April 2011

Fürth

17.4.2011

In der bayrischen Stadt Fürth wurde ein Fußballspiel sowie die hiesige Ausstellung über Stadion und Fußballverein im Stadtmuseum besucht. Aber auch die Stadt ein wenig besichtigt. 114.000 Menschen leben hier heute.

Die Hornschuchpromenade und die Königswärterstraße sind Boulevards des Fin de siècle, wo das durch die industrielle Entwicklung reich gewordene Großbürgertum zwischen 1883 und 1904 seine herrschaftlichen Häuser bauen ließ. Das Besondere hier ist allerdings der grüne Mittelstreifen. Hier lagen die Gleise der Ludwigsbahn, die ab 1835 das nahe Nürnberg mit Fürth verband. Die sechs Kilometer lange Strecke war die erste Dampfeisenbahn Kontinentaleuropas. (Vier Jahre später fuhren die ersten Züge in Österreich zwischen Wien und Brünn.) 1922 wurde die Bahn stillgelegt, da mittlerweile bereits eine Straßenbahn zwischen den beiden Städten verkehrte.


In der Fußgängerzone, Schwabacher Straße. Bemerkenswert ist die oftmalige Verwendung von Sandstein als Baumaterial in der Altstadt, was ihr einen kompakten Eindruck gibt.


Das Fürther Rathaus. Es wurde von 1840 bis 1850 im Stil der Neorenaissance errichtet. Der Blickfang ist der Turm, der dem Vorbild des Palazzo Vecchio in Florenz nachempfunden ist. Allerdings wirkt der Fürther Gebäudekomplex etwas klobiger als das italienische Palazzo.


Eines dieser Häuser in Sandstein, noch dazu mit Fackwerkteil, ist das ehemalige Wirtshaus Zum Roten Roß in der Königsstraße. Das Gasthaus wird erstmals 1476 erwähnt, das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1664.


Seit 1440 lebten Jüdinnen und Juden in Fürth. 1670 wurden hier viele der aus Wien Vertriebenen aufgenommen. Die höchste Zahl an jüdischen Bürgerinnen und Bürgern wurde 1880 mit ca. 3.300 erreicht. 1941 und 1942 wurden sie ins KZ deportiert. An der Stelle der im Novemberpogrom 1938 zerstörten Synagoge wurde 1986 dieses Mahnmal des japanischen Künstlers Kunihiko Jato aufgestellt.


Der Grüne Markt, einst Mittelpunkt des alten Fürths. 1632 wurde die Stadt im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannt, sodaß die Häuser hier vor allem aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen. Im Gegensatz zu Nürnberg wurde Fürth im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe verhältnismäßig wenig zerstört, sodaß die Bausubstanz meist original erhalten ist. Im Hintergrund ist der Turm der Michaelskirche zu sehen.


Zwei prächtige Fachwerkhäuser am Grünen Markt.

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