Sonntag, 13. Februar 2011

Wiener Neustadt

12.2.2011

Die Stadt ist nicht häßlich, versprüht aber auch keinen Charme. Würde hier nicht Rapid Fußball spielen, käme ich wohl nicht hierher, in die zweitgrößte Stadt Niederösterreichs, in der 41.000 Menschen leben.

Wie schon früher einmal bemerkt, gibt es die alte Stadtmauer Wiener Neustadts noch an einigen Stellen schön zu sehen. Wiener Neustadt ist keine historisch gewachsene Siedlung, sondern wurde ab 1195 nach Plan als Grenzfestung gegen das nahe Ungarn errichtet. Das Geld für die neue Stadt, civitas nova, stammte aus dem Lösegeld, das die Babenberger Herzöge aus der Geiselnahme des englischen Königs Richard Löwenherz eingenommen hatten.


Mit der Stadt wurde auch die Burg errichtet. Als militärischer Hotspot waren Stadt und Burg über Jahrhunderte Ort kriegerischer Auseinandersetzungen der Habsburger, als Bollwerk gegen und Etappenziel für ungarische oder später türkische Armeen am Weg nach Wien. Das heutige Aussehen der Burg stammt aus ihrem Neubau nach einem Erdbeben 1768 bzw. der Wiedererrichtung nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Seit 1752 hat hier die Theresianische Militärakademie ihren Sitz.


Ein weithin sichtbares Zeichen von Industriearchitektur ist der 1909/10 erbaute Wasserturm. Im 19. Jahrhundert wuchs die Stadt zum bedeutenden industriellen Zentrum. Im Jänner 1918 ging von Wiener Neustadt aus eine mächtige Streikbewegung gegen den Ersten Weltkrieg durch Österreich. Als Zentrum der Kriegsindustrie und aufgrund der Nähe zu Wien zählte Wiener Neustadt im Zweiten Weltkrieg neben Dresden zu den durch Bomben am meisten zerstörten Städten Nazideutschlands.


Blick in die Neunkirchner Straße, Fußgängerzone.


Der zwar große, aber wenig beeindruckende Hauptplatz.

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