Donnerstag, 25. März 2010
Blätter, März 2010
Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 3/2010
128 S.
Spannend und erhellend ist Raul Zeliks Artikel Drogen-Geopolitik. Er führt aus, wie der "Krieg gegen Drogen" der USA durch übergeordnete außenpolitische Ziele konterkariert wird. Aus strategischen Gründen wird Drogenhandel geduldet, wenn er mit eigenen Interessen konform geht. So wird in Kolumbien der Rohstoffanbau in von Guerrillakräften kontrollierten Gebieten bekämpft, die von rechten Paramilitärs betriebene entscheidene Wertschöpfung, die eigentliche Kokainproduktion und der Export/Schmuggel, aber nicht angetastet und wenn, dann nur um "Schlimmeres", etwa die Aufdeckung von Netzwerken in die Politik zu verhindern. An deren Spitze der schon 1991 als Verbündeter des Drogenbarons Pablo Escobar bekannte, nunmehrige Präsident Álvaro Uribe steht. "Wenn man die Frage stellt, wieso die US-Regierung unter Barack Obama zu einem solchen Präsidenten weiterhin privilegierte Beziehungen unterhält, sollte man also davon absehen, den Antidrogendiskurs für bare Münze zu nehmen." schreibt Zelik, "Kolumbien beweist, dass organisierte Kriminalität und Warlords durchaus Bestandteile der westlichen Sicherheitarchitektur sein können."
Jürgen Ostrowsky beleuchtet im Heft die politische Situation in Angola, das im Jänner weniger in sportlicher Hinsicht durch das hier ausgetragene Fußballturnier des Afrika-Cups im internationalen Rampenlicht stand als wegen des Anschlags auf das Team Togos mit Toten und Verletzten.
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