Mittwoch, 30. Januar 2008
Keoma
Keoma
Italien 1976
Regie: Enzo Girolami
u.a. mit Franco Nero, Woody Strode, William Berger
Für Mitte der 1970er Jahre, als die Zeit des Italowesterns vorbei war, vielleicht ein guter Film, woher sein Status als herausragender Spätwestern kommt. Aber eigentlich ein viel zu überladener und auch ein bisserl langweiliger Film. Franco Nero als Jesus-Verschnitt find' ich überhaupt nicht gut, nur William Berger und Woody Strode haben gefallen können. Die Anklänge an Sam Peckinpahs Spätwestern-Stil sind klar - und dessen Versuch der Synthese aus Italowesternelementen und eines "refomierten" US-Western find' ich klar besser (und die einzigen ansehbaren US-Western). Den Urteilen "ein kleines Meisterwerk des Spätwesterns" (Bruckner) oder ein Film, den man "einfach nicht mehr aus dem Kopf" bekommt (Lippitsch) kann ich mich gar nicht anschließen. Allenfalls kann ich Schifferle zustimmen, der Spätwestern Keoma als "Apotheose des Zyklus', ein bizarres Filmpoem, das dazu sämtliche Twighlight-Western dieser Zeit auf den Punkt bringt", "Western noir, Ballade der Melancholie". Das trifft zu, noch mehr aus der Zeit heraus, nur eben nicht meinen Geschmack.
Literatur:
Ulrich P. Bruckner, Für ein paar Leichen mehr. Der Italo-Western von seinen Anfängen bis heute. Stark erweit.u.aktual.Neuausg., Berlin 2006
Michael Lippitsch, Die 200 wichtigsten Italo-Western. Norderstedt 2006
Hans Schifferle, Bänkelsang des Todes. in: Studienkreis Film (Hg.), Um sie weht der Hauch des Todes. Der Italowestern - die Geschichte eines Genres. 2., erweit.Aufl., Bochum 1999, S.49-53
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