Donnerstag, 3. Oktober 2019

Luxemburg

3.10.2019

In der Stadt Luxemburg wurde ein Fußballspiel besucht. 116.000 Menschen leben hier.

Der Luxemburger Bahnhof (luxemburgisch Gare Lëtzebuerg, französisch Gare de Luxembourg) wurde 1907 bis 1913 in neobarockem Stil gebaut. Die Stadt Luxemburg (luxemburgisch Stad Lëtzebuerg, französisch Ville de Luxembourg) ist die Hauptstadt des Großherzogtums Luxemburg (luxemburgisch Groussherzogtum Lëtzebuerg, französisch Grand-Duché de Luxembourg).


Auf dem Kanounenhiwwel („Kanonenhügel“) steht das Nationalmonument vun der Lëtzebuerger Solidaritéit (National-Monument Luxemburger Solidarität), zum Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkrieges und zur Erinnerung an den Widerstand und die Solidarität des Luxemburger Volkes gegen die deutsche Besatzung. Im Zweiten Weltkrieg besetzte die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 als Teil ihres Angriffs auf Frankreich das neutrale Luxemburg. Luxemburg wurde als Staat aufgelöst und Deutschland eingegliedert. Jüdische Luxemburgerinnen und Luxemburger wurden in deutsche Konzentrationslager deportiert und ermordet. 1942 führten die deutschen Behörden im annektierten Luxemburg die Wehrpflicht der Luxemburger in der deutschen Wehrmacht ein. Der Erlass führte zu einem landesweiten Generalstreik, der jedoch von den deutschen Polizisten und Soldaten niedergeschlagen wurde. Luxemburger, die sich der Zwangsrekrutierung entziehen wollten oder sich am Streik beteiligten, wurden in das KZ Hinzert in der Nähe von Trier deportiert. Bis heute ist die Frage umstritten, ob es sich um einen von den Widerstandsbewegungen organisierten Streik handelte oder um spontane Aktionen. Zur Verbreitung von Furcht in der Luxemburger Bevölkerung ließen die deutschen Behörden 21 verhaftete Streikende am darauffolgenden Tag erschießen. Im Zuge der Terrorherrschaft der Nazis wurden tausende Luxemburgerinnen und Luxemburger als tatsächliche oder vermeintliche politische Gegnerinnen und Gegner der Nazis verhaftet und gefoltert. 3.963 Personen wurden in Konzentrationslagern oder in Gefängnissen eingesperrt. 791 von ihnen starben dort.


Das Denkmal zur Erinnerung an die Opfer der Shoah wurde am 17. Juni 2018 eröffnet, Das Denkmal erinnert an die Verfolgung und Deportation sowie Ermordung von einheimischen und nach Luxemburg während der NS-Diktatur geflüchteten Jüdinnen und Juden. Der 17. Juni 2018 wurde zur Einweihung ausgewählt, weil 75 Jahre zuvor, am 17. Juni 1943, der letzte Deportationszug Luxemburg verlassen hat, und der Standort, Boulevard Roosevelt, da hier in der Nähe die erste Synagoge Luxemburgs bestand. Von den 3.700 in Luxemburg vor der deutschen Besetzung lebenden Jüdinnen und Juden überlebten etwa 2.500 hauptsächlich durch Flucht das Morden.


Die Kathedrale unserer lieben Frau (luxemburgisch Kathedral Notre-Dame, französisch Cathédrale Notre-Dame de Luxembourg) ist die Kathedralkirche des katholischen Erzbistums von Luxemburg. Man nennt sie hier auch Mariendom (luxemburgisch Mariendoum). Sie wurde ab 1613 im Stil der Spätgotik ursprünglich als Jesuitenkirche errichtet, im 19.Jh. zur Marienkirche und 1870 zur Kathedrale. Zwischen 1935 und 1938 wurde die Kathedrale nach Süden hin erweitert und vergrößert.


Rathaus und Hauptplatz


Der Großherzogliche Palast (Luxemburgisch Groussherzogleche Palais, französisch Palais grand-ducal) am Krautmarkt ist die Stadtresidenz der großherzoglichen Familie Luxemburgs. Die älteste Teile des Komplexes stammen aus dem 13. Jh., 1890 wurden hier verschiedene Gebäude, u.a. das alte Rathaus, zum Palast zusammengeschlossen. 614.000 Menschen leben in dem seit dem Mittelalter bestehenden Staat Luxemburg. Luxemburg ist ein städtisches Land: 92% der Einwohnerinnen und Einwohner leben in Städten, die jedoch mit Ausnahme der Stadt Luxemburg überwiegend Kleinstädte sind. 1815 bis 1890 wurde Luxemburg in Personalunion vom niederländischen König regiert. Die vollständige Unabhängigkeit erlangte Luxemburg nach dem Tod des niederländischen Königs Wilhelm III. im Jahr 1890. Da ihm in den Niederlanden seine Tochter Wilhelmina auf dem Thron folgte, in Luxemburg aber das männliche Erbfolgerecht galt, wurde die Personalunion aufgelöst. Luxemburg erhielt den deutschen Herzog Adolf aus dem Haus Nassau-Weilburg als neuen Großherzog. Seine Nachfahren regieren bis heute Luxemburg als Monarchie.


Straßenszene. Die Stadt Luxemburg ist neben Brüssel und Straßburg Verwaltungssitz der Europäischen Union mit Sitz und Tagungsort zahlreicher europäischer Institutionen. Daneben ist Luxemburg ein wichtiger Finanzplatz. Luxemburg ist eine internationale Stadt. 70% der Stadtbevölkerung sind keine Luxemburger Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Die meisten von ihnen stammen aus Frankreich (19.581), Portugal (13.024), Italien (7.821), Belgien (4.617) und Deutschland (3.925).


Straßenschilder sind auf Französisch und Luxemburgisch. Nationalsprache ist Luxemburgisch, man spricht hier aber auch Deutsch und Französisch, wobei Französisch stärker vertreten ist. Ohne strikte Trennung dominiert Luxemburgisch als mündliche Alltagssprache der lokalen Bevölkerung, Französisch im Wirtschaftsleben und Deutsch ist in den Medien. Vom persönlichen Eindruck der Alltagskontakte hier sprechen alle französisch, aber nur manche deutsch.


Gedenktafel für Josy Zinnen, von den Nazis ins KZ Mauthausen nach Oberösterreich verschleppt und dort gequält, bald nach der Befreiung an den Folgen verstorben.


Straßenszene


Durch einen Tausch mit der Abtei Sankt Maximin in Trier kam eine kleine Wehranlage am Bockfelsen im Jahr 963 in den Besitz des Grafen Siegfried, einem nahen Verwandten der Könige Frankreichs und der deutschen Kaiser. Er ließ sich hier eine Burg bauen, die den althochdeutschen Namen Lucilinburhuc (‚kleine Burg oder Stadt‘) trug . Aus diesem Namen entwickelte sich später über Lützelburg (auf Luxemburgisch Lëtzebuerg) der neudeutsche Name „Luxemburg“. Aus einer Siedlung zu Füßen der Burg entwickelte sich bis ins 12.Jh. eine Stadt. 1354 wurde Luxemburg Herzogtum. 1443 wurde Luxemburg von Burgunder Truppen erobert wurde Teil der burgundischen, später spanischen und österreichischen Niederlande bis sie 1795 nach siebenmonatiger Belagerung 1795 von französischen Truppen erobert wurde. Die Stadt wurde ab dem 16.Jh. mitsamt der Burg zu einer der stärksten Festungen Europas ausgebaut. Nach einer französischen Belagerung von 1684 unter der Führung von Vauban hat dieser nach der Eroberung die Festung noch verstärken lassen. In der Festung wechselten sich Burgunder, Spanier, Franzosen, dann wieder Spanier, Österreicher, dann wieder Franzosen und Preußen in der Herrschaft ab.


Fort Obergrünewald. 1867 wollte der französische Kaiser Napoleon III. Luxemburg von König Wilhelm III. der Niederlande kaufen. Die Luxemburger und die deutsche Politik stellten sich gegen diesen Plan, der die militärisch-politische Stellung Frankreichs im Konflikt mit den deutschen Staaten gestärkt hätte. In einem Vertrag wurde Luxemburg für neutral erklärt und dazu die für Kriege gegen Frankreich ausgerichtete deutsche Bundesfestung in Luxemburg abgerissen. Ab 1867 wurde die Festungsbauten in 16 Jahre dauernden Arbeiten abgerissen.


Bis heute sind zahlreiche Überreste der Festungsbauten in der ganzen Stadt zu sehen, wenngleich die militärischen wichtigsten Teile fehlen.


Das Fort Thüngen, auf Luxemburgisch Dräi Eechelen, deutsch Drei Eicheln, französisch Trois Glands ist nach dem österreichischen Festungskommandanten Freiherr Adam Sigmund von Thüngen benannt und wurde 1732 um das ungefähr 50 Jahre zuvor unter Vauban angelegte Verteidigungswerk Redoute du Parc herum angelegt. Es war von einem tiefen Graben umgeben und konnte vom Fort Obergrünewald aus durch einen 169 m langen unterirdischen Felsengraben erreicht werden. 1836 wurde das Fort von den Preußen erweitert und 1860 nochmals verstärkt. In den Jahren 1870 bis 1874 wurde es dann abgerissen. Einzig die drei runden Türme, deren Dachspitzen überdimensionale Darstellungen von Eicheln zieren (daher der Name), und die 1991 wieder freigelegten Grundmauern des Forts blieben erhalten.


Straßenszenen


Auf Basis des auch in Luxemburg verbreiteten Antisemitismus beschränkte Luxemburg ab 1936 die Aufnahme für jüdische Flüchtlinge, die vor der Verfolgung durch die Nazis aus Deutschland flohen, und schon 1935 hatte man die rassistischen Bestimmungen der Nürnberger Gesetze der Nazis dahingehend übernommen, dass so wie in Deutschland auch in Luxemburg lebenden Deutschen die Eheschließung mit Jüdinnen und Juden verboten wurde. Unter der deutschen Besetzung erfolgten die Deportationen der jüdischen Bevölkerung zu ihrer Ermordung in sieben Transporten vom 16. Oktober 1941 bis 17. Juni 1943 auf Basis von den Luxemburger Behörden erstellten Listen der Menschen. Die luxemburgische Verwaltungskommission, die als Ersatzregierung tätig war, nachdem die offizielle Regierung Luxemburgs ins Exil gegangen war, lieferte Luxemburger Jüdinnen und Juden aktiv und nicht nur als Befehlsempfänger der deutschen Besatzer zur Deportation und Ermordung an die Nazis aus. Das Mémorial de la Déportation im ehemaligen Bahnhofsgebäude Hollerich erinnert seit 1996 an die Deportation von Juden, Zwangsrekrutierten und Widerständlern.


1942 begannen die deutschen Besatzungsbehörden mit einer ethnischen Säuberung in Luxemburg, bei der 10.000 Familien, ca. 35.000 Personen, nach rassistischen Kriterien der Nazis als nicht-deutschstämmig gelistete Menschen zur Vertreibung in deutsche Ostgebiete, ins Sudetenland und nach Oberschlesien vorgesehen waren. Ab 1943 kamen die Familien dazu, deren Söhne der Zwangrekrutierung in die deutsche Wehrmacht nicht nachgekommen waren oder desertiert waren. Bis Kriegsende wurden 4.200 Luxemburger Bürgerinnen und Bürger von den Nazis aus ihrer Heimat vertrieben. Ihr Besitz wurde ihnen geraubt. Von den Umgesiedelten kamen in deutschen Lagern 73 Personen ums Leben, darunter 9 Kinder, die besonders unter der schlechten Ernährung und der mangelnden medizinischen Versorgung zu leiden hatten. In Luxemburg wurden insgesamt 1.415 deutschstämmige Personen vor allem aus Bosnien und Kroatien (659), aus Südtirol (432), Siebenbürgen (62) und der Bukowina (134) angesiedelt.

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