1.11.2016
Im westdeutschen Trier wurde ein Fußballspiel besucht. 115.000 Menschen leben hier.
Spätestens im Jahr 16 v.u.Z. wurde in römischer Zeit die Stadt Augusta Treverorum („Stadt des Augustus im Land der Treverer“) gegründet. Bis zum Ende des 2.Jh. erlangte die Stadt Bedeutung und Reichtum, der sich in bemerkenswerten Bauwerken spiegelte. Die Porta Nigra (lateinisch „Schwarzes Tor“) ist dafür das bekannteste Beispiel. Der Name Porta Nigra stammt aus dem Mittelalter und leitete sich wahrscheinlich von der durch Verwitterung dunklen Farbe des Sandsteins her. Das Stadttor wurde um 180 u.Z. erbaut, wurde aber nie fertiggestellt und erfüllte seine Funktion als Tor nie. Man geht heute davon aus, dass der Bau ein repräsentatives Großprojekt gewesen ist, das nicht primär Verteidigungszwecken dienen sollte und dann aufgrund finanzieller Engpässe unvollendet blieb. Im Mittelalter wurden die Toröffnungen zugeschüttet und das Gebäude zur Kirche umgebaut. 1804 begann man in französische Zeit mit dem Abriss der mittelalterlichen Bausubstanz, was 1815 nun schon unter preußischer Herrschaft fertiggestellt wurde, sodass nun wieder das römische Tor zu sehen ist.
Die monumentalen Ruinen der Kaiserthermen. Mit dem Bau der römischen Badeanlage wurde vor 300 u.Z. begonnen. Die öffentlichen Bauten sollten der Repräsentation von Trier als Residenzstadt weströmischer Kaiser dienen. Da die Infrastruktur und Technik aber unvollendet blieb, wie die Forschung herausfand, wurden die Thermen nie in Betrieb genommen. Mutmaßlich seit 316 ruhten die Arbeiten, als der Krieg zwischen Konstantin und Licinius ausbrach, die sich bis dahin die Kaiserwürde und Herrschaft geteilt hatten. Über viele Jahrzehnte blieb der Rohbau als Ruine stehen, bis er Ende des 4.Jh. zu einer Militärkaserne für die berittenen Einheiten der kaiserliche Leibgarde umgebaut und teilweise abgerissen wurde. Nach weiteren Jahrhunderten als verlassene Ruine wurde der innere Bereich möglicherweise bereits im 6.Jh. als Burg genutzt. Mit der Errichtung der mittelalterlichen Stadtmauer im 12.Jh. wurde die Ruine zur südöstlichen Eckbastion und ein Stadttor installiert. Durch diese Umfunktionierung blieb der Kernbereich der Thermen bis heute erhalten. Zu Beginn des 19.Jh. wurde die Bastion für militärische Zwecke nicht mehr benötigt. 1816 begannen die Ausgrabungen.
Die mittelalterliche Stadtmauer.
Die Barbarathermen wurden in der zweiten Hälfte des 2.Jh. errichtet. Zur Zeit ihrer Entstehung waren sie die zweitgrößte Thermenanlage im römischen Reich, nur die Trajansthermen in Rom waren von der Fläche größer. Die Germanenkriege des 3.Jh. überstand die Thermenanlage ohne größere Schäden, sie wurde bis zum Ende des 4.Jh. genutzt und der Betrieb wurde erst mit den kriegerischen Zerstörungen Triers zu Beginn des 5.Jh. eingestellt. Teilweise wurden die Mauern zu Wohnhäusern umgebaut. Ab 1611 dienten die Barbarathermen als Steinbruch für den Bau des Jesuitenkollegs. Die übrig gebliebenen Reste ließ 1675 der französische General Vignory sprengen, um im Umkreis der Stadt Trier aus militärtaktischen Gründen ein freies Feld zu schaffen. Heute sind die Ruinen durch einen Gehweg hindurch und anschauliche Schautafeln interessant zu besichtigen.
Die Römerbrücke über die Mosel ist die älteste Brücke Deutschlands. Eine erste römische Moselbrücke aus Holz existierte ab 18/17 v.u.Z., die erste Steinbrücke wurde 45 u.Z. ein kleines Stück flussabwärts vom heutigen Standort errichtet. Die römischen Pfeiler der heutigen Steinbrücke wurden zwischen 142 und 150 u.Z. erbaut. Auf den massiven Pfeilern stand in römischer Zeit eine hölzerne Brückenkonstruktion, wobei die Fahrbahn bei Normalpegel ca. 14 m über der Mosel lag, wodurch die Masten der Schiffe nicht mehr umgeklappt werden mussten, wenn sie flussabwärts segelten. Die Steinwölbung ist erst im Mittelalter zwischen 1190 und 1490 entstanden. 1689 wurde die Brücke im Krieg von französischen Truppen gesprengt und 1716–1718 die heutige Brücke auf den antiken Pfeilern errichtet. 1931 wurde die Brücke verbreitert. Im Zweiten Weltkrieg konnten sich am Morgen des 2. März 1945 die US-Truppen über die unzerstörte Römerbrücke nach Trier vorkämpfen. Laut einem Augenzeugen lagen bereits soviele Trümmer auf der Brücke, dass die Kabel für die Zündung der deutschen Sprengladungen wahrscheinlich beschädigt waren.
Der Fluss Mosel.
Die Thermen am Viehmarkt lagen nahe dem Forum der römischen Stadt Augusta Treverorum. Ihren Namen haben die Thermen von dem Platz, unter dem sie entdeckt wurden. Mit dem Bau der Thermenanlage wurde ca. 80 u.Z. begeonnen. Sie war damit die erste Trierer Thermenanlage. Nach dem Niedergang des römischen Trier wurden die Thermen nicht mehr als Badeanlage genutzt und verfielen im Laufe der Jahrhunderte. Im 13.Jh. wurden sie als Steinbruch bewirtschaftet. Im 17. und 18. Jh. wurden Klostergebäude errichtet. Die Ruinen gerieten in Vergessenheit und es wurde allgemein angenommen, dass es in Trier nur zwei Thermenanlagen (Barbarathermen und Kaiserthermen) gegeben habe. 1987 stieß man beim Aushub für eine Tiefgarage auf die Überreste. Über den freigelegten Ruinen von Thermen und Kapuzinerkloster wurde ein schützendes Gebäude mit Glasfassaden gebaut.
Die Evangelische Kirche zum Erlöser (Konstantinbasilika) in der Stadt Trier (Augusta Treverorum) war ursprünglich eine römische Palastaula. Die Konstantinbasilika wurde als Audienzhalle der römischen Kaiser, die im 4.Jh. in der Stadt residierten, erbaut. Im Frühmittelalter kam die ausgebrannte Ruine in den Besitz der Trierer Bischöfe. Diese bauten sie in ein burgartiges Anwesen um. 1614 wurden Süd- und Ostwand abgerissen und der Rest in die neue Bischofsresidenz, das Kurfürstliche Palais, integriert. Im Jahre 1844 bis 1856 wurde das kirchenartige Gebäude wieder hergestellt und der evangelischen Kirchengemeinde übergeben. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bei einem Luftangriff 1944 stark beschädigt und und wurde in den 1950er Jahren wiederhergestellt brannte dabei völlig aus. Der erneute Wiederaufbau erfolgte in den 1950er-Jahren.
Das Kurfürstliche Palais war vom 17.Jh. bis 1794 Residenz der Trierer Kurfürsten, der Erzbischöfe vin Trier. Der Renaissance- und Rokokobau war teilweise auf der Grundfläche der römischen Konstantinbasilika gebaut worden. Im 19.Jh. wurde deswegen der Westflügel des Palais niedergerissen, um auf seinem Grund die Basilika wieder zu errichten. Nach der Enteignung der Kurfürsten unter Napoleon wurde das Kurfürstliche Palais im 19. und am Anfang des 20.Jh. von französischen und preußischen Truppen als Kaserne genutzt und der heutige Park.
Der Hauptmarkt mit Häusern der Renaissance, des Barock, des Klassizismus und des Späthistorismus.
Die Steipe wurde um 1430 als Fest- und Empfangsgebäude der Bürgerschaft am Hauptmarkt erbaut und bereits 1481-83 weitgehend umgebaut. Es diente bis ins 18.Jh. als Rathaus. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Steipe vollkommen zerstört. Nachdem die Trümmer beseitigt waren, wurde das Gelände die Terrasse eines Cafés. Ab 1968 wurde der Gebäudekomplex originalgetreu wieder aufgebaut. Vorausgegangen war dem Wiederaufbau eine breite Diskussion, in der auch über die Errichtung eines modernen Gebäudes an der Stelle des zerstörten Originals debattiert worden war.
Vom Hauptmarkt kann man durch die Judenpforte in die Judengasse treten und kommt so in das ehemalige mittelalterliche jüdische Viertel der Stadt, welches im Jahr 1066 erstmals schriftlich erwähnt wurde und von großer Bedeutung für die Stadt und das Erzstift war. In der ersten Hälfte des 14.Jh. bestand das jüdische Viertel aus etwa 60 Häusern mit Synagoge, Gemeindehaus und anderen jüdischen Einrichtungen. Mit der gewaltsamen Vertreibung der Jüdinnen und Juden im Jahre 1349 aus der Stadt und dem Erzstift Trier endete auch die Geschichte des Viertels.
Der Frankenturm wurde im 11.Jh. erbaut und ist nach einem seiner Bewohner aus dem 14.Jh., Franco von Senheim, benannt worden. Die Mauertechnik des Gebäudes imitiert bewusst das Aussehen römischer Ruinen die damals noch in größerer Zahl in Trier sichtbar waren. Für die Errichtung des Turmes wurde auch Material aus römischen Bauten entnommen, neben Ziegelsteinen auch ein Stein aus einem Grabmal. In Trier gab es wahrscheinlich sieben oder acht solcher wehrhaften Wohntürme. Der Frankenturm diente den Ministerialen, die im Dienste des Erzbischofs standen, als Wohnturm.
Der Trierer Dom, die Hohe Domkirche St. Peter zu Trier, ist die älteste Bischofskirche Deutschlands. Der Dom steht über den Resten eines repräsentativen römischen Wohnhauses. Im Zuge der von Kaiser Konstantin eingeleiteten „konstantinischen Wende“ hin zum Christentum wurde zwischen 310 und 320 eine Basilika errichtet, die unter Bischof Maximin (329–346) zu einer der größten Kirchenanlagen Europas erweitert wurde. Um 340 entstand der sogenannte Quadratbau, der Kern des Domes. Die Kirchenanlage des 4.Jh. wurde im Krieg von den Franken zerstört, der Quadratbau und die nördliche Basilika wieder aufgebaut. Eine weitere Zerstörung erfolgte 882 während der Raubzüge der Wikinger in den Rheinlanden. Die Westfassade ist ein typisches Beispiel der Baukunst unter den Saliern. Im 19.Jh. folgten mehrere Restaurierungen, deren Ziel es war, das mittelalterliche Erscheinungsbild wiederherzustellen.
An der Seitenwand sind die unterschiedlichen Bauepochen in unterschiedlichem Mauerwerk gut zu sehen. Hier eine Wand aus römischer Zeit.
Vor dem Haupteingang zum Dom liegt eine etwa vier Meter lange graue Steinsäule, der sogenannte Domstein. Einer Legende nach soll der Teufel mit einer List zur Mithilfe beim Bau des Doms bewogen worden sein. Als der Dom fertig war, merkte er, dass er betrogen worden war, und schleuderte diesen Stein gegen die Mauern. Tatsächlich wurden die alten Granitoidsäulen durch Feuer beschädigt und mussten im 6.Jh. durch Kalksteinsäulen ersetzt werden. Eine der ausgewechselten Säulen blieb vor dem Südwestportal liegen und wurde später nicht mehr weggeräumt.
Die direkt an den Dom angebaute Liebfrauenkirche gilt zusammen mit der Elisabethkirche in Marburg als älteste gotische Kirche in Deutschland. Nachdem die antike Doppelkirchenanlage im 13.Jh. nach tausend Jahren wegen Baufälligkeit abgebrochen werden musste, wurde mit dem Bau der Kirche begonnen. Hierbei wurden teilweise die Fundamente der Vorgängerkirche benutzt. Am Bau waren Baumeister und Künstler aus der Champagne und Île de France des 13.Jh. maßgeblich beteiligt. Dadurch kam die Gotik aus Frankreich zum Tragen.
1818 wurde Karl Marx in Trier als Kind einer jüdischen Anwaltsfamilie geboren. In seinem Geburtshaus gibt es eine renommierte Ausstellung des Karl-Marx-Haus Trier. In Geschäften gibt es auch allerhand Tand.
Karl-Marx-Wohnhaus. Das Wohnhaus der Familie Marx in der Simeongasse 1070 war für Karl Marx während seiner Jugend Lebensmittelpunkt in Trier. Karl Marx wohnte bis zu seinem Abitur im Herbst 1835 in diesem Haus.
Der 38m hohe Hochbunker wurde 1942 im Zweiten Weltkrieg neben dem Rathaus gebaut. Der Hochbunker wurde zwar benutzt, war aber nie ganz fertiggestellt. Das nicht fertige spitze Dach sollte einen direkten Treffer einer Bombe verhindern, da diese dann am Dach abprallen und neben dem Bunker auf dem Erdboden einschlagen würde. Die Außenmauern sollten mit Sandstein verkleidet und das Dach mit Schiefer gedeckt werden. So hätte sich der Hochbunker durch eine gewisse Ähnlichkeit mit historischen Gebäuden ins Stadtbild eingefügt.
Die ehemalige Zentrale der Nazi-Terrorpolizei Gestapo.
Stolpersteine für jüdische Trierinnen und Trierer, die Opfer der Nazis wurde.
Denkmal für die von den Nazis deportierten und ermordeten Roma und Sinti.
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