Freitag, 4. Oktober 2019

Oberhausen

4.10.2019

Im westdeutschen Oberhausen wurde ein Konzert besucht. 211.000 Menschen leben hier.

Der Hauptbahnhof liegt an der 1846 errichteten Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Das erste Bahnhofsgebäude am heutigen Standort wurde 1847 eröffnet. Das heutige Bahnhofsgebäude wurde 1930 bis 1934 im Stil der Klassischen Moderne erbaut.


Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof mehrfach von Bomben und Luftminen getroffen und schwer beschädigt. Die Empfangsgebäude-Halle wurde erst 1954 in stark veränderter Form wieder in Betrieb genommen. 1993 wurden die damaligen Einbauten auf den ursprünglichen Zustand wieder rückgebaut.


Die Stadt Oberhausen entstand im 19.Jh., als sich hier in einem ländlichen Gebiet, das bis Ende des 18.Jh. zu unterschiedlichen Herrschaften gehörte, durch den Abbau von Kohle und anfangs auch Eisenerz, Eisen- und Stahlindustrie sowie chemischer Industrie innerhalb weniger Jahrzehnte eine Großstadt entwickelte. 1862 wurde aus Teilen von sechs anderen Gemeinden Oberhausen gegründet. 1905 hatte Alt-Oberhausen mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner, 1915 waren es schon über 100.000. 1929 wurden die Städte Sterkrade, Osterfeld und Alt-Oberhausen zur heutigen Großstadt Oberhausen zusammengeschlossen 1963 erreichte die Bevölkerungszahl der Stadt mit über 260.000 ihren historischen Höchststand.


Stahlträger im Bahnhofstunnel. Die im späteren Oberhausen liegende St.-Antony-Hütte wurde 1758 als erstes Eisenwerk im Ruhrgebiet in Betrieb genommen. Bis 1992 (Stilllegung der letzten Zeche) prägten Kohlebergbau und – damit verbunden – stahlerzeugende und stahlverarbeitende Industrie hier das Leben der Menschen. Am Höhepunkt der Zeit von Kohle und Stahl gab es in Oberhausen 53.000 Arbeitsplätze mehr als heute.


Im Zuge des Bahnhofsumbaus 1993 wurden die ehemaligen Gleise 4 und 5 als Museumsbahnsteig des LVR-Industriemuseums Oberhausen hergerichtet. Hier ist etwa ein Wagon zum Transport von flüssiger Schlacke zu sehen.


Die Zinkfabrik Altenberg war rund 130 Jahre in Betrieb und war auf die Herstellung von Blechen für den Baubereich spezialisiert. 1853 kaufte die 1837 von dem belgischen Bankier und Industriellen François-Dominique Mosselman gegründete „Société Anonyme des Mines et Fonderies de Zinc de la Vieille-Montagne“ (Aktiengesellschaft für Bergbau und Zinkhütten vom Alten Berg) aus Lüttich ein Grundstück auf der Lipper Heide in Oberhausen, um dort ein Zinkwalzwerk zu errichten. Die Belastung der Arbeiter durch Schwermetalle war schwer und verkürzte ihr Leben: Um 1900 wurde der Großteil von ihnen schon im Alter von 45 Jahren zu Invaliden. Bereits 1884 wurde festgestellt, dass täglich 11 Tonnen gasförmigen Schwefels die Umgebung der Zinkfabrik verpesteten. „(…) direkt hinter der Hütte ist das Land vegetationslos und der Boden (Quarzsand) von saurer Reaktion, in größerer Entfernung (400m-500m nach Nordost) fristen selbst Birken nur ein kümmerliches Dasein und in einer Entfernung von 1200m-1800m schmeckt sowohl der auf dem Terrain liegende Rauch wie auch der durch fallende Regen sauer (…)“. 1928 musste dann das emissisionsintensive Rösten des Zinks inmitten der Stadt aufgegeben werden. 1981 wurde die Zinkfabrik Altenberg ganz geschlossen. Zur Schließung des Werkes führten vor allem die Umweltprobleme. Heute befinden sich auf dem ehemaligen Gelände das LVR-Industriemuseum Oberhausen. Die Dauerausstellung „Schwerindustrie“ erzählte über den Alltag von Männern und Frauen, die in der Eisen- und Stahlindustrie ‚malochten‘, über die Macht der Industriebarone und über eine Region, die sich in wenigen Jahrzehnten vom Ackerland in das größte Industriezentrum der Welt verwandelte. Seit Ende 2018 ist das Museum wegen Umbauarbeiten geschlossen.


Straßenszenen. Das Stadtwappen zeigt die Symbole der Industrie (Zahnrad und Hammer) und der Hüttenwerke (Zange) auf rotem Grund, des Bergbaus (Schlägel und Eisen) auf weißem Grund sowie für Handel und Verkehr (Merkurstab) auf blauem Grund.

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