Montag, 7. Mai 2018

Bad Zell

6.5.2018

Im oberösterreichischen Bad Zell wurde ein Fußballspiel besucht. 2.900 Menschen leben in der 14 Ortschaften umfassenden Gemeinde, wobei im Ort Bad Zell allein 1.200 Menschen leben.

Zell wurde 1208 als „Celle“ erstmals schriftlich erwähnt, wahrscheinlich ist hier damals ein Hof mit dazugehöriger Kapelle. 1976 wurde Zell bei Zellhof zu einem Kurort und der Ortsname in Bad Zell geändert. Die Heilquelle des Hedwigsbründl ist mittelalterlichen Ursprungs. Die katholische Heilige Hedwig wird hier verehrt. Es ist aber praktisch sicher, dass die 1174 bis 1243 lebende Hedwig, Herzogin von Schlesien, nie hier war sondern der Name von einer Flurbezeichnung stammt (Herweig, Herwig, Herweg).


1730 fand in Zell einer der letzten und größten Hexenprozesse Oberösterreichs statt, in dessen Verlauf beinahe eine ganze Familie ausgerottet und hingerichtet wurde. Magdalena Grillenberger, Bäuerin am Wagenlehnergut in Aich, kannte sich mit Heilkräutern und Hausmitteln aus und war mit ihren Milchkühen wirtschaftlich erfolgreich. Das wurde ihr zum Verhängnis, da sie deswegen verdächtigt wurde, eine Hexe zu sein. Sie wurde mitsamt ihren Kindern und Verwandten verhaftet. Unter der Folter wurde sie zu einem Geständnis erpresst. Bei der Hinrichtung wurde der alten Frau, 64 Jahre alt, auf dem Weg zur Richtstätte zweimal mit glühenden Zangen in die Brust gezwickt und die rechte Hand abgehauen, dann wurde sie erdrosselt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Familienmitglieder wurden enthauptet und verbrannt.


Prangersäule am Marktplatz aus dem Jahr 1574. Auf der Säule stehend eine Statue in Ritterrüstung, Schwert und Schild, das einzig erhaltene Prangermandl Oberösterreichs. Auf dem Schild ist das Wappen der Jörger zu sehen. Im 16.Jh. war Zell hauptsächlich protestantisch geworden, gefördert durch die Adelsfamilie der Jörger. Nach der mit staatlicher Gewalt durchgesetzten Rekatholisierung und Vertreibung der Jörger, wurde Zell zu Beginn des 18.Jh. zu einem Marienwallfahrtsort gemacht.


Die Pfarrkirche wurde 1260 erstmals schriftlich erwähnt.

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