Dienstag, 5. August 2025

Nováky

5.8.2025

In der slowakischen Stadt Nováky habe ich ein Fußballspiel besucht. 4.100 Menschen leben hier.

Die Region ist vom Braunkohlebergbau geprägt. Auch hier wird abgebaut. Bergbau ist lebensgefährlich und so kam es auf hier im Lauf der Geschichte zu Unglücken. Zuletzt explodierte 2023 in 200 Metern Tiefe Grubengas und verletzte neun Bergarbeiter.


Der mit den Nazis verbündete slowakische Staat errichtete 1941 neben dem Ort ein KZ. Die slowakische Polizei nahm vier- bis fünftausend Jüdinnen und Juden aus den Dörfern und Städten der Umgebung fest, sperrte sie hier ein und deportierte sie 1942 in drei Eisenbahntransporten zur Ermordung in deutsche KZ. Danach betrieb der faschistische slowakische Staat das Lager unter Beratung eines deutschen SS-Offiziers als Zwangsarbeitslager mit rund 1.500 Gefangenen. Im April 1945 wurde Nováky von der sowjetischen Armee befreit. Das Lagergelände nutzten die Behörden der wiedererstandenen Tschechoslowakei als Sammellager für die in der Region lebenden Karpartendeutschen, die hier 1945/1946 zusammengepfercht wurden, bevor man sie im Rahmen der Vertreibung der seit Jahrhunderten ansässigen deutschsprachigen Minderheit der Region infolge der Verbrechen der Nazis aus ihrer Heimat vertrieb. Die kommunistische Diktatur nutzte das Gelände nach ihrer Machtübernahme 1948 noch einige Jahre bis 1953 als Einsperren von mutmaßlichen oder tatsächlichen Gegnerinnen und Gegnern des Regimes bevor das Lager in den 1950er Jahren abgerissen wurde.


Denkmal für die acht Toten und dreißig Verletzten der Munitionsexplosion in einem Militärlager im Jahr 2007, als es bei der Vernichtung alter sowjetischer Bestände zu einem Unglück kam. Die Explosion riss einen zwanzig Meter großen Krater, ein weithin zu sehender Rauchpilz stieg auf, noch in zehn Kilometern Entfernung zerbarsten Fensterscheiben.


1953 bis 2023 wurde die Kohle hier auch in einem Kohlekraftwerk zu Strom verbrannt. Der Schornstein des Kraftwerkes ist mit 300 Metern Höhe das höchste freistehende Bauwerk der Slowakei.


Straßenszenen


Denkmal aus dem Jahr 1964 für die von deutschen Soldaten und slowakischen Faschisten getöteten Aufständischen des Slowakischen Nationalaufstands von 1944 gegen Besatzung und Faschismus. Die Partisanenabteilung aus Nováky nahm ab Ende der ersten Septemberwoche 1944 an den Kämpfen um Baťovany teil. Nach der Tötung von zwei deutschen Soldaten bei einem Partisanenangriff ließ der deutsche Offizier alle vorhandenen Männer des Orts vor der Kirche von Nováky aufstellen, um willkürlich einige von ihnen zu erschießen. Durch Einschreiten von örtlichen Honoratioren wurde dies hier nicht durchgeführt während die deutschen Truppen anderswo in der Umgebung Massaker an der Bevölkerung verübten.


Straßenszenen

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