Samstag, 30. August 2025
Fohnsdorf
30.8.2025
In der steirischen Stadt Fohnsdorf habe ich ein Fußballspiel besucht. 7.700 Menschen leben in der aus acht Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde Fohnsdorf, wobei es im Ort Fohnsdorf selbst 2.800 sind.
Straßenszenen
Ruine Fohnsdorf. Das Gebiet um Fohnsdorf kam im 9.Jh. in den Besitz des Bistum Salzburg und war damit eine der ältesten der weitläufigen Besitzungen der Salzburger Erzbischöfe in der Steiermark. 1292 zerstörte ein Heer im Auftrag der Habsburger in einer Belagerung die Burg. Später wurde sie wieder aufgebaut, verfiel aber nach der Aufgabe 1550 zur Ruine.
1856 bis 1980 prägte der Braunkohlebergbau über hundert Jahre lang Fohnsdorf. Als einem kleinen, von Landwirtschaft geprägten Ort wuchs im 19.Jh. eine Stadt, in der am Höhepunkt 1961 mit 11.500 Menschen viel mehr Leute lebten als heute. Der Rückgang der Kohlenachfrage durch vermehrten Einsatz von Erdöl führten zum Niedergang und schließlich der Schließung. 1960 verhängte das Bergwerk als Zeichen der Wende einen Aufnahmestopp. Der Wodzicki-Schacht, ein bis zu 1.200 Meter tiefer Stollen, machte Fohnsdorf zum tiefsten Braunkohlebergbau der Welt. Bergbau sorgte für Arbeitsplätze, war aber immer lebensgefährlich. 1943 tötete eine Schlagwetterexplosion 103 Menschen. 1983 hat man hier ein Bergbaumuseum eröffnet. Bis auf den Förderturm und eine Halle sind alle einstigen Gebäude des Bergbaus abgerissen.
Kuh
Freitag, 29. August 2025
Zeltweg
29.8.2025
In der steirischen Stadt Zeltweg habe ich ein Fußballspiel besucht. 7.000 Menschen leben in der aus fünf Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde, wovon es im Ort Zeltweg selbst 4.300 sind.
Neuer Bahnhof aus dem Jahr 2013
Altes Bahnhofsgebäude. 1868 wurde in Zeltweg ein erster Bahnhof errichtet, als die Region an das Eisenbahnnetz angeschlossen wurde.
Mit einer starkem Arbeiterbewegung erkämpften sich die Arbeiterinnen und Arbeiter Verbesserung der Lebensverhältnisse und politische Rechte. Mit Abschaffung der Demokratie und Errichtung der austrofaschistischen Diktatur setzte im April und Mai 1933 zahlreiche Hausdurchsuchungen als Sozialdemokraten bekannter Leute ein, die den Zweck hatten sie zu schikanieren und einzuschüchtern und teilweise in Plünderungen der Wohnung durch Gendarmerie und Bundesheer ausarteten. Im Aufstand des Februar 1934 besetzten Mitglieder des sozialdemokratischen Republikanischen Schutzbunds den Bahnhof, das Postamt und den Gendarmerieposten in Zeltweg. Als das Bundesheer aus Judenburg zur Niederschlagung anrückte, zogen sie sich in die Mur-Auen bei Weyern zurück. In den nächsten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren folgten Verhaftungen, Haftstrafen, politische „Säuberungen“ und Entlassungen derjenigen, die in der Wirtschaftskrise noch Arbeitsplätze hatten.
Nachdem der Graf Hugo Henckel von Donnersmarck, der schon in Schlesien Schwerindustrie und ein Stahlwerk besaß, 1846 den Adelsbesitz der Familie Henckel von Donnersmarck in Kärnten, vor allem um Wolfsberg und Bad St. Leonhard im Lavanttal, übernahm, ließ er die dortige Stahlindustrie von Frantschach-Sankt Gertraud hierher nach Zeltweg verlegen und hier ein Stahlwerk errichten, die 1852 eröffnete Hugohütte. Produziert wurde vor allem für den boomenden Eisenbahnsektor. 1881 schließlich ging das wirtschaftlich angeschlagene Unternehmen in der neu gegründete Österreichisch-Alpine Montangesellschaft (ÖAMG) auf.
Der ehemalige „Gichtturm“ wurde 1874 für zwei Hochöfen der Hugo-Hütte in Betrieb genommen und ab 1901 zu einem Wasserturm zur Wasserversorgung erst des hiesigen Werks und später der umliegenden Wohnbauten umgebaut. In den 2010er Jahren hat man dem Turm eine Skybar draufgesetzt und nutzt ihn nun gastronomisch.
Das 1908 fertiggestellte sogenannte Steirerschlössl wurde als Werkshotel der Alpine-Montangesellschaft errichtet.
In Zeltweg befindet sich der dem 1937 mit der Aufstellung österreichischer Luftstreitkräfte errichtete Fliegerhorst Hinterstoisser der größte Militärflugplatz des Österreichischen Bundesheers


Freitag, 22. August 2025
St. Georgen am Ybbsfelde
22.8.2025
In St. Georgen am Ybbsfelde im niederösterreichischen Mostviertel habe ich ein Fußballspiel besucht. 2.800 Menschen leben in der aus Hart, Hermannsdorf, Krahof, Leutzmannsdorf, Matzendorf und dem Hauptort St. Georgen am Ybbsfelde bestehenden Marktgemeinde.
Metallskulptur des christlichen Heiligen Georg beim Drachentöten in einem Kreisverkehr als Wahrzeichen des Ortes.
Die Ortschaft wurde im Jahr 1230 erstmals schriftlich erwähnt. Die für den Ort namensgebende Georgskirche ist älter, stammt vermutlich schon aus der ersten Hälfte des 11.Jh. als Teil einer Wehranlage für Kriege. Durch Ausbauten wurde die Kirche 1381 und 1419 vergrößert und Anfang der 1930er zur heutigen Ansicht renoviert und umgebaut.
In einem großen Gefangenenlager bei der Ortschaft Hart hielt die österreichisch-ungarische Armee im Ersten Weltkrieg hier 20.000 russische, italienische, serbische, rumänische und montenegrinische Kriegsgefangene eingesperrt. Insgesamt waren in der Umgebung, in der damals 170.000 Leute aus der einheimischen Bevölkerung lebten, rund 120.000 Soldaten in mehreren Gefangenenlager eingesperrt. Ein Gedenkstein am ehemaligen Lagereingang.
Bei der Ortschaft Matzendorf liegt der ehemalige Lagerfriedhof des Kriegsgefangenenlagers. Wie es den Gefangenen hier erging, erkennt man daran, dass jeder Zehnte der jungen Männer in den drei Jahren starb. 1.839 tote Kriegsgefangene wurden hier begraben. 1978/79 hat man die Grabhügel eingeebnet und den Friedhof neu gestaltet. 2014 wurde die Anlage saniert.
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