Samstag, 21. Juni 2025

Burghausen

21.6.2025

In Burghausen im deutschen Bundesland Bayern hatte ich 2007 ein Fußballspiel besucht. Da ich damals nur einen kursorischen Blick auf die Stadt geworfen habe und nunmehr bei einem Fußballspiel in Hochburg-Ach war, dem nur durch den Fluss Salzach getrennten oberösterreichischen Nachbarort war, bot sich ein Sprung in die Stadt an. 20.000 Menschen leben hier.

Blick vom Aussichtspunkt im oberösterreichischen Duttendorf (Hauptort der Gemeinde Hochburg-Ach) über den Fluss hinüber auf Burghausen. Markant zieht sich die Burg zu Burghausen über den Hügelrücken hoch über Stadt, Land und Fluss. Mit 1.051 Metern Länge ist sie die längste Burganlage die Welt. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Anlage aus militärischen und repräsentativen Aspekten um- und ausgebaut. Nach der ersten Teilung Bayerns 1255 erlebte Burghausen einen Bedeutungsgewinn als zweite Residenz der niederbayerischen Herzöge. Das heutige imposante Aussehen erhielt die Burg größtenteils in den Jahren 1480 bis 1503, nachdem hier nach der zweiten Teilung Bayerns das Herzöge von Bayern-Landshut ihre Landesfestung und eine ihre Residenzen einrichteten. Für die vielen Kriegshandlungen im 17.Jh., insbesondere im Dreißigjährigen Krieg, baute man die Festung noch einmal nach damaligen modernen Gesichtspunkten aus. Erweiterte Vorbauten zur Verteidigung des Zugangs zur Festung wurden unter französischer Besatzung 1800/1801 abgerissen. Bis 1893 wurde die Anlage noch als Garnisonsstützpunkt bayrischer Armeeeinheiten genutzt und später renoviert und zu einem Museum umgestaltet.


Burghausen feiert 2025 sein tausendjähriges Jubiläum. Aus dem Jahr 1025 stammt die erste schriftliche Erwähnung Burghausens. Damals stand bereits eine Burg auf dem Hügel, von der aus die Grafen von Burghausen die ringsum lebenden Menschen beherrschten.


Die Salzach ist hier seit der Abtrennung des Innviertels von Bayern und Eingliederung in die Habsburgermonarchie 1779 die Grenze zwischen Bayern bzw. Deutschland und Oberösterreich bzw. Österreich. Außer dem Schild des Freistaats Bayern ist die Staatsgrenze auf der Brücke über die Salzach durch nichts mehr gekennzeichnet.


Von der Salzachbrücke kommend steht man sogleich am großen Stadtplatz, der sich lang unterhalb der langen Burg oben am Hügelrücken erstreckt.


Straßenszenen. Die Stadt entstand unterhalb der Burg auf dem schmalen Landstreifen zum Fluss Salzach hin. 1235 erhielt die Siedlung das Stadtrecht. Bis 1594 lebte man in der Stadt sehr gut von den Einnahmen aus dem Salzhandel über den Fluss Salzach. Dieses wirtschaftliche Standbein brach weg als der bayrische Herzog 1594 ein Salzmonopol errichtet und alle Einnahmen aus dem sehr lukrativen Salzhandel für sich in Anspruch nahm. Es folgten drei Jahrhunderte, in denen Burghausen wirtschaftlich wenig bedeutsam war und Großteils vom Militärstützpunkt in der Festung lebte. Weiterer wirtschaftlicher Verliste war die Abtrennung des Hinterlands Innbaiern auf der gegenüberliegenden Flussseite, das sich die Habsburgermonarchie 1779 als Preis für Vermittlung im Bayrischen Erfolgekrieg einverleibte und zum österreichischen Innviertel machte. Burghausen war nun in eine Randlage des Landes gerückt, direkt an der Grenze. Wirtschaftlicher Aufschwungkam mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz 1897 und Industrieansiedlung, wie vor allem des Wacker-Chemiewerks 1915.

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