Freitag, 16. Mai 2025

Arnstadt

16.5.2025

In Arnstadt im ostdeutschen Bundesland Thüringen habe ich ein Fußballspiel besucht. 28.000 Menschen leben hier.

Bahnhof


Am Ende des Zweiten Weltkriegs, als im April 1945 die Artillerie der nahenden US Army bereits Arnstadt bombardierte und der Zusammenbruch der Nazi-Dikatur bevorstand, trieben die Nazis kurz davor noch am 5. April 1945 in einem Todesmarsch eine große Anzahl KZ-Häftlinge, die in Viererreihen in Kolonnen marschieren mussten, durch die Straßen der Stadt. 1944 hatten die Nazis im Jonastal im Südwesten das Außenlager „S III“ des KZ Buchenwald angelegt, dort tausende Menschen umgebracht und an diesem Tag aufgelöst.


Rufer-Denkmal für die Opfer des Faschismus


Im Novemberpogrom 1938 stürmten die Nazis in der Nacht vom 9./10. November 1938 die 1913 erbaute Synagoge, legten Feuer und brannten sie nieder. Die Brandruine wurde danach abgerissen. Die verbliebenen jüdischern Einwohnerinnen und Einwohner deportierten sie 1942 bis 1944 zur Ermordung in Vernichtungslager. 1988 wurde unweit des Standorts der ehemaligen Synagoge ein Denkmal errichtet.


Ostdeutschland


Denkmal aus dem Jahr 2008 „Den Opfern kommunistischer Gewalt 1945–1989“. In Arnstadt fand 1989 die erste Demonstration in Thüringen gegen die SED-Diktatur in der DDR und für Freiheit und Demokratie statt. Bereits am 30. September folgten 200 Bürger dem maschinengeschriebenen Aufruf von Günther Sattler zu einer Demonstration auf dem Holzmarkt. Eine Woche später, am 7. Oktober, dem 40. Jahrestag der DDR, beteiligten sich schon wesentlich mehr Arnstädter an der Protestaktion. Diesmal prügelten aber Polizei mit Knüppeln die versammelte Menge auseinander. An Demonstrationen im November 1989 nahmen etwa 10.000 Menschen teil.


Straßenszenen


Stadtmauer


Das Schloss Neideck ließ sich zwischen 1553 und 1560 ein Graf Günther XLI. von Schwarzburg von seinen Untertanen im Stil der Renaissance auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Burg der Hersfelder Äbte erbauen. Bis 1716 war das Schloss Residenz der Herrscher des bis 1918 bestehenden Staats Schwarzburg-Arnstadt, die von ihrer Residenzstadt Arnstadt aus regierten. Das Schloss stand leer, verfiel und stürzte 1779 schließlich sogar ein. Heute ist nur mehr der Turm erhalten.


Straßenszenen


1703 spielte der 18-jährige Johann Sebastian Bach auf der neu gebauten Orgel der Neuen Kirche, wurde als Organist eingestellt und wirkte vier Jahre in der Stadt bis er von der Stadt 1707 wegen Unstimmigkeiten entlassen wurde.


Straßenszenen

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