Samstag, 15. Juni 2024

Šternberk

15.6.2024

In der tschechischen Stadt Šternberk (deutsch früher Sternberg oder Mährisch Sternberg) habe ich ein Fußballspiel besucht. 13.000 Menschen leben hier.

Die Burg (Hrad Šternberk bzw. deutsch Burg Sternberg) ließ sich Mitte des 13.Jh. die böhmischen Adeligen Šternberkové (deutsch Sternberg) aus dem südöstlich von Prag liegenden Český Šternberk (Böhmisch Sternberg) von seinen neuen Untertanen hier errichten, nachdem er die Herrschaft über sie vom böhmischen König Ottokar II. Přemysl 1253 als Gegenleistung nach der Teilnahme an einem krieg erhalten hatte. Von 1695 herrschten hier die Liechtenstein (bis zur Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg 1945), welche die Burganlage 1886 zur heutigen Ansicht umbauen ließen.


Straßenszenen. Nahe der Burg entstand eine Siedlung, die im Jahr 1296 erstmals schriftlich als Stadt erwähnt wurde. Die mit Waffengewalt durchgeführte Wiederdurchsetzung der katholischen Religion (Gegenreformation) ab 1624 führte durch Emigration zu einem starken Rückgang der tschechischen Bevölkerung. Dafür zogen aus Schlesien viele Leute hierher und die Stadt wurde für vier Jahrhunderte überwiegend deutschsprachig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung infolge der Verbrechen der Nazis vertrieben.

Donnerstag, 13. Juni 2024

Kremsmünster

13.6.2024

Im oberösterreichischen Kremsmünster habe ich ein Fußballspiel besucht. 6.900 Menschen leben in der aus 24 Ortschaften bestehenden Marktgemeinde Kremsmünster.

Das Stift Kremsmünster ließ im Jahr 777 der bayrische Herzog Tassilo III. gründen. Wie bei allen Klostergründungen gab es auch damals eine Legende dazu. Der Sohn des Herzogs namens Gunther soll hier während einer Jagd von einem Eber getötet worden sein. Tatsächlich hatten die Klostergründungen wichtige wirtschaftliche und politische Funktionen zur landwirtschaftlichen Nutzung des Gebiets und Beherrschung der dafür eingesetzten Bevölkerung. Die heutigen Gebäude stammen vom großangelegten Umbau im Stil des Barock im 17.Jh.


Im Jahr 1299 wurde das Dorf Kremsmünster erstmals schriftlich erwähnt. Mit der Aufhebung der Grundherrschaft über die Bevölkerung 1848 und der Bildung von Gemeinden entstanden hier 1850 fünf selbständige Gemeinden, die 1879 zu zwei Gemeinden Kremsmünster-Land und Kremsmünster-Markt fusioniert worden. 1938 wurde die beiden dann zur heutigen gemeinsamen Marktgemeinde Kremsmünster zusammengeschlossen.


Stift Kremsmünster


Seit 1549 betreibt das Stift eine Schule. Jahrzehntelang gab es von verschiedenen Mönchen und Priestern sexuellen Missbrauch der in Internat und Gymnasium befindlichen Jugendlichen. Die Polizei schritt 2008 und 2010 ein und eröffnete Verfahren gehen Lehrer und Erzieher aus den 1970er bis in die 2000er Jahre. Es folgten gerichtliche Verurteilungen. Seit 2014 erinnert eine Gedenktafel an die Opfer.


Die Sternwarte wurde ab 1748 als 50 m hoher Mathematischer Turm am Rand des Stiftsgeländes gebaut. Schon lange waren Mathematiker und Astronomen im Benediktinerstift tätig gewesen. Der Bau war eines der ersten Hochhäuser in Europa und daher von Schwierigkeiten geprägt. Kirchtürme waren damals teilweise schon viel höher, allerdings hatte die Sternwarte im Unterschied dazu große Stockwerke mit verschiedenen Einrichtungen und Funktionen. Nach dem teilweisen Einsturz eines Stockwerks wurde der Bau um 1750 mit verbesserter Statik fortgeführt und 1758 fertiggestellt.


Stiftsgarten

Mittwoch, 12. Juni 2024

St. Gallen

12.6.2024

Im steirischen St. Gallen, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt in der Schweiz, habe ich ein Fußballspiel besucht. 1.800 Menschen leben in der aus zehn Ortschaften bestehenden Gemeinde, davon 800 im Ort St. Gallen selbst.

Straßenszenen. Vom 16. bis Mitte des 19.Jh. lebte St. Gallen von der Verhüttung von Roheisen, das aus Eisenerz stammte und am Flussweg transportiert wurde.


Die Alte Gendarmerie. Beim Putschversuch der österreichischen Nazis gegen die austrofaschistische Dollfuß-Diktatur im Juli 1934 wurde im Enntstal tagelang zwischen den Nazis auf der einen Seite sowie auf der anderen Seite Bundesheer, Gendarmerie und austrofaschistischen Truppen des sogenannten „Heimatschutz“, die 1931 noch selbst im „Pfrimer-Putsch“ die Beseitigung der demokratischen Republik versucht hatten und Kampferfahrung aus der erst kurz zuvor im Februar 1934 erfolgten blutigen Niederschlagung des sozialdemokratischen Aufstands gegen die Diktatur hatten. In St. Gallen hielten am 25. Juli fünf bewaffnete örtliche Nazis den Gendarmerie-Postenkommandanten Franz Titz auf der Straße auf, erschossen ihn, entwaffneten die Gendarmen und besetzten den Posten. Mit einer austrofaschistischen Heimwehr-Einheit gab es am 26. Juli ein Gefecht, wobei die St. Galler Nazis den Heimwehrler Ferdinand Zolt tödlich verwundeten. Er starb wenige Tage später an seiner Verwundung. Der Anführer der St. Galler Nazis, Franz Ebner, wurde auch ohne eindeutigem Nachweis für den tödlichen Schuss bei der Ermordung des Gendarmen, von einem austrofaschistischen Militärgericht zum Tod verurteilt und am 29. August in Leoben hingerichtet.


Die Burg Gallenstein ließ sich ab 1278 das Stift Admont zur militärischen Verteidigung seines Besitzes errichten. Die Herrschaft über das Gebiet und die hier lebenden Menschen hatte 1007 der deutsche König Heinrich II. dem Erzbistum Salzburg übergeben, die es 1074 dem neu gegründeten Stift Admont überließen. In späteren Jahrhunderten wurde die Festung ausgebaut und diente als Fluchtburg. 1291 flüchtete der Admonter Abt samt Klosterschatz und Mönchen vor den angreifenden Salzburger und bayrischen Soldaten im Adelsaufstand gegen den Herzog Albrecht hierher und konnte sich bis zur Niederschlagung des Aufstands hier verschanzen. 1515 verschanzten sich im damaligen Bauernkrieg erneut Abt und Mönche in der mächtigen Burg, die wegen Aussichtslosigkeit nicht angegriffen wurde während das Stift Admont von den gegen ihre Unterdrückung aufständischen Bauern geplündert werden konnte. Trotz vieler Kriege wurde die Burg nie bei einem Angriff erobert, aber Anfang des 19.Jh. von französischen Truppen geplündert. 1831 verkauft das Stift die Burganlage an einen Nagelschmied, der alles Metall entfernen ließ und die Burg als Steinbruch benützte. Die Burg verfiel zur Ruine. 1950 begann man mit Restaurierungen.


Katze

Samstag, 8. Juni 2024

Lambrechten

8.6.2024

Im oberösterreichischen Innviertel habe ich in Lambrechten ein Fußballspiel besucht. 1.300 Menschen leben in der aus 19 Ortschaften bestehenden Gemeinde, davon 450 im Ort Lambrechten selbst.

Straßenszenen. Seit hundert Jahren gibt es in Lambrechten elektrischen Strom. 1924 wurde Stromleitungen verlegt und die Kirche zu Weihnachten erstmals elektrisch beleuchtet.

Peuerbach

8.6.2024

In der oberösterreichischen Stadt Peuerbach habe ich ein Fußballspiel besucht. 4.700 Menschen leben hier in der aus 58 Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde, wobei es im eigentlichen Peuerbach selbst 1.700 sind.

Das heute zu sehende Schloss Peuerbach ist nur mehr ein kleiner Rest eines einst großen und prunkvollen Renaissanceschlosses. Eine erste Anlage aus dem 14.Jh war bei einem Brand im Jahr 1571 zerstört worden. Danach wurde es wiederaufgebaut, beim Angriff auf das Peuerbach und das Schloss durch das Heer der v.a. gegen religiöse Unterdrückung ihrer evangelischen Religion Aufständischen im Oberösterreichischen Bauernkrieg des Jahres 1626 wurde das Schloss als Sitz der Adelsherrschaft über die Bevölkerung mitsamt dem Ort in der ersten großen Schlacht dieses Kriegs erobert, verwüstet und in Brand gesteckt. Die Herrscher ließen sich nach Niederschlagung des Aufstands und Tötung der Bauern das Schloss wieder instandsetzen. Bereits ein Jahrhundert später wurde aber im Jahr 1777 der 40 Meter hohe Schlossturm wegen baulicher Schäden abgerissen und 1831 erfolgte ein Abriss von weiteren Teilen des Schlosses, sodass nur mehr der heute zu sehende Rest übrig blieb.


Die Skulptur Kometor hinter dem Schloss. Der Name setzt sich aus Komet und Tor zusammen, ein Tor zur Welt der Sterne. Die Form des Dodekaeder (12 Fünfecke) galt in der Antike als Verkörperung des Weltalls. Die 36m in den Himmel ragende Kompassnadel erinnert an die Abweichung des geografischen vom magnetischen Nordpol der Erde, welche der hier geborene Astronom Georg von Peuerbach im 15.Jh. entdeckte.


Die Ortschaft Peuerbach wurde im 12.Jh. erstmals schriftlich erwähnt. Bereits 1280 hatte man hier das Marktkrecht. 1994 erhielt Peuerbach das Stadtrecht. Nach Volksabstimmungen 2016 wurde 2018 eine Fusion mit der Nachbargemeinde Bruck-Waasen vollzogen, während die Gemeinde Steegen nach Ablehnung durch das dortige Wahlergebnis eigenständig blieb.