Samstag, 19. März 2022

Bern

19.3.2022

In der inoffiziellen Schweizer Hauptstadt (offiziell Bundesstadt) Bern wurde ein Fußballspiel besucht. 135.000 Menschen leben hier.

Straßenszene. Als 1848 nach einem Bürgerkrieg der Schweizer Bundesstaat als Nachfolger des vorherigen Staatenbundes der Eidgenossenschaft gegründet wurde, endete die Debatte, ob die Schweiz im Unterschied zu bisher eine Hauptstadt haben sollte mit dem Kompromiss, dass Bern zur Bundesstadt (französisch Ville fédérale, italienisch Città federale) wurde, aber offiziell eben nicht Hauptstadt genannt wird. Zuvor war Bern seit 1815 einer von mehreren Vororten gewesen, zwischen denen der Regierungssitz alle zwei Jahre wechselte.


Der 1641 bis 1644 erbaute Stadttorturm Käfigturm. Er ersetzte einen baufälligen Vorgänger aus dem Jahr 1256. 1405 bis 1897 diente der Turm als Gefängnis. 1893 gab es hier die Käfigturmkrawall: Als eine Demonstration die Freilassung von gefangengenommenen Arbeitern verlangte, schoss die Berner Polizei aus dem Turm in die Menschenmenge. Selbst die den Arbeiterinnen und Arbeitern nicht wohlgesonnenen bürgerliche Presse kritisierte die Brutalität der Polizei, die den Protest gewaltsam niederschlug und 74 Menschen verhaftete. Infolge der Ereignisse wurde ein neues Delikt in das Strafrecht aufgenommen: Der Landfriedensbruch.


Der 1256 als Wehrturm der Stadtmauer für Kriege gebaute Holländerturm. Der Name kommt daher, dass bernische Offiziere von Schweizer Söldnern, die für niederländischen Sold Kriege führten, töteten und sich töten ließen, sich einst in Turm zum Tabakrauchen trafen, was in jener Zeit in Bern noch verboten war. Daher wurde der Turm auch Raucherthurm genannt. Erst 1896 wurde die Bezeichnung Holländerturm erstmals schriftlich erwähnt.


Das Bundeshaus (französisch Palais fédéral, italienisch Palazzo federale, rätoromanisch Chasa federala) am 1902 durch Abriss der zuvor hier befindlichen Häuser gestalteten Bundesplatz (französisch Place fédérale, italienisch Piazza federale, rätoromanisch Plazza federala) ist der Sitz von Regierung (Bundesrat) und Parlament (Nationalrat und Ständerat) der Schweiz. Das politische Zentrum des Landes. Der Komplex umfasst mehrere Gebäude. Hier das 1894 bis 1902 errichtete Parlamentsgebäude.


Straßenszene. 52% der Berner Bevölkerung sind Frauen. Erst 1968 erhielten aber auch Frauen das Wahlrecht in der Gemeinde Bern. Damit waren sie in Bern aber noch nicht einmal die letzten in der Schweiz.


Die Zytglogge („Zeitglocke“), ein zwischen 1218 und 1220 als Wehrturm der Stadtmauer erbauter und mehrmals aufgestockter mittelalterlicher Turm der Stadtbefestigung, der später zu einem Uhrturm mit astronomischer Uhr und Glockenspiel umgebaut wurde. Das heutige Aussehen stammt im wesentlichen aus dem Jahr 1530.


Der Kindlifresserbrunnen wurde 1545 von Hans Gieng geschaffen. Er ist ein typischer Figurenbrunnen des 16.Jh. Usprünglich nannte man den Brunnen Platzbrunnen. Der Name Kindlifresserbrunnen wirde schriftlich erstmals 1666 erwähnt. Der Kinderfresser ist eine weit verbreitete Kinderschreckfigur des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Man erschreckte und traumatisierte Kinder als Erziehungsmethode, indem man ihnen erzählte, dass unfolgsame Kinder von ihm eingesammelt und aufgefressen werden. Geschmückt ist der Brunnen auch mit einer waffenstarrenden Armee an Bären, welche kriegerische Stärke des Stadtstaats Bern symbolisieren.


Der Stadtname Bern wurde erstmals 1208 schriftlich erwähnt. Die bekannteste Legende für die Herkunft des Namens besagt, dass der Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen beschlossen habe, sie nach dem ersten auf der Jagd in den umliegenden Wäldern erlegten Tier zu benennen, und das sei zufällig ein Bär gewesen. Darauf greift der Bär im Berner Wappen zurück. Viel wahrscheinlicher ist allerdings eine Herleitung des Namens Bern vom keltischen Wort berna als Flurname, was etwa Kluft oder Schlitz bedeutet. Das Berner Wappen ist ebenfalls das Wappen der Stadt New Bern in den USA. Ein Unterschied besteht allerdings darin, dass in der US-Version von New Bern der rote Bärenpenis fehlt.


Straßenszene


Das Berner Münster wurde ab 1421 in gotischem Stil anstelle einer dafür abgerissenen älteren Kirche gebaut. 1517 war der Chorbau errichtet, mit der Reformation 1529 wurden die Bauarbeiten an der als katholische Kirche geplantem Münster eingestellt. Im Zuge der Reformation wurden die Altäre und die Heiligenbilder als katholischer Prunk herausgerissen. 1571 bis 1573 hat man dann weitergebaut und die mittelalterliche Kirche fertiggestellt. Der Turmbau wurde 1521 eingestellt, da die Fundamente zu schwach waren. Erst 1893 wurde der Turm so, wie er heute aussieht, vollendet.


Blick von der Münsterplattform über die Aare


Blicke von der Brücke über die Aare auf die Stadt und das Münster


Blicke von der Brücke über die Aare auf das Bundeshaus und den Fluss


Straßenszenen


Am Ende der Nydeggbrücke befindet sich der Bärengraben, in dem vo 1858 bis 2009 Bären als Symboltiere Berns gehalten wurden. Die Bären werden seither im neuen, größeren und artgerechten Bärenpark gehalten. Die erste schriftliche Erwähnung eines Bärengrabens in Bern stammt aus dem Jahr 1441, als sich dieser beim Käfigturm auf dem heutigen Bärenplatz befand. Seither befanden sich im Lauf der Jahrhunderte Bärengräben an verschiedenen Standorten. Artgerecht leben (z.B. auf naturbelassenem Boden anstatt Beton) können die Bären darin aber erst seit der jüngeren Vergangenheit.


An der Aare.


Die Altstadt liegt in einer Schleife des Flusses Aare (Aareschlaufe).

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