Sonntag, 14. November 2021

Catania

14.11.2021

In der Stadt Catania auf der süditalienischen Insel Sizilien wurde ein Fußballspiel besucht. 293.000 Menschen leben hier.

Das Castello Ursino wurde zwischen 1239 und 1250 auf den Grundmauern einer normannischen Befestigungsanlage am Hafens von Catania errichtet. Es ähnelt in seiner Gestalt anderen Burgen, die in jener Zeit unter der Herrschaft von Kaiser Friedrich II. gebaut wurden. Beim Vulkanausbruch des Ätna 1669 umfloss die Lava das Kastell und bildete ein neues Ufer. Das Kastell liegt seitdem mehrere hundert Meter landeinwärts.


Catania liegt am Meer, an der Ostküste der Insel Sizilien, zu Füßen des Vulkans Ätna (italienisch Etna). Bereits in der Antike verursachte die Lava nach Vulkanausbrüchen mehrmals Zerstörungen. Im Jahr 1170 zerstörte im Mittelalter ein Erdbeben fast die ganze Stadt und tötete 15.000 Menschen. Im 17.Jh. folgten zwei Katastrophen: 1669 wurden Teile der Stadt nach einem Vulkanausbruch des Ätna unter Lavaströmen begraben. 1693 zerstörte ein Erdbeben Catania fast vollständig, womöglich 110.000 Menschen wurden dabei getötet. In den folgenden Jahrzehnten wurde Catania im damals modernen barocken Baustil wiederaufgebaut, was noch heute das Stadtbild der Altstadt prägt.


In der Antike war Catania ursprünglich vom sizilischen Volk der Sikeler oder Sikuler besiedelt. Um 729 v.u.Z. gründeten griechische Kolonisten aus Chalkida, die sich wenige Jahre zuvor im nahen Naxos niedergelassen hatte, an der Stelle der sikelischen Stadt eine griechische Kolonie namens Katane. Das wohl im 2.Jh. u.Z. errichtete antike römische Amphitheater war in der römischen Kaiserzeit mit 16.000 Sitzplätzen eines der größten auf Sizilien. Ab dem 6.Jh. wurden Steine daraus für den Ausbau der Stadtmauer verwendet und auch an der Marmorfassade der Kathedrale von Catania befinden sich zwei Säulenordnungen aus dem römischen Amphitheater. Diese wurden wohl schon im 11.Jh. von den Normannen beim Bau der ersten Kathedrale verwendet. Auch der ägyptische Obelisk auf dem Elefantenbrunnen stand ursprünglich wohl als Zielsäule hier. Das ganze Ausmaß des Amphitheaters ist unterhalb von Gebäuden nicht mehr zu sehen, wird aber auch einer Bildtafel als Rekonstruktion abgebildet. Der freigelegte Teil liegt unterhalb des heutigen Straßenniveaus an der Piazza Stesicoro.


Starßenszenen


Der Dom (Cattedrale di Sant'Agata) wurde ursprünglich im späten 11.Jh. über einer antiken römischen Thermenanlage in Form einer normannischen Wehrkirche mit vier Ecktürmen errichtet. Durch Erdbeben und Vulkanausbrüche immer wieder zerstört, ist das heutige Ansicht die barocke Kathedralenbau des 1709 begonnen Wiederaufbaus unter Einbeziehung mittelalterlicher Bausubstanz.


Der Palazzo degli Elefanti ist das Rathaus der Stadt Catania. Der barocke Palast wurde nach dem Ätna-Ausbruch 1669 und dem Erdbeben 1693 im Jahr 1735 neu erbaut. Der Hintergrund des Namens ist augenscheinlich: Vor dem Palazzo errichtete man 1736 einen Brunnen, der mit einem obeliskentragenden Elefanten geschmückt wurde, dem Wappensymbol und Wahrzeichen der Stadt Catania. Sowohl die Elefantenfigur als auch der Obelisk sind antik: Der Elefant wurde in den Trümmern der von Vulkan und Erdbeben zerstörten Stadt gefunden. Er stammt aus römischer Zeit und bildete vermutlich den Abschluss einer Rennbahn. Der Obelisk stammt aus dem alten Ägypten und zeigt Symbole des Isiskults. Er war vermutlich in römischer Zeit als Zielsäule im Amphitheater aufgestellt. Auf die Spitze der aus alten Stücken neu geschaffenen Skulptur setzte man ein christliches Kreuz.


Straßenszenen


Am Hafen.


Das antike römische Theater aus dem 2.Jh. Der Chorraum vor der Bühne stand unter Wasser.


Die Klosterkirche des 1094 nach der normannischen Eroberung der Insel Sizilien nach jahrhundertelanger arabischer Herrschaft gegründeten Benediktinerklosters wurde vom Lavastrom des Vulkanausbruchs 1669 verschont, aber vom Erdbeben 1693 zerstört. Ab 1703 baute man die Kirche neu, schloss die Fassade aber nie ab.

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