Mittwoch, 27. Oktober 2021

Linz Daimlerstraße

27.10.2021

In der Linzer Daimlerstraße wurde ein Fußballspiel besucht. Eine Gegend mit Geschichte in den 1940er Jahren.

Es erforderte eine weit umspannende Infrastruktur, damit die Nazis tun konnten, was sie tun, wenn man sie lässt – Menschen in großer Anzahl quälen und töten. Allein über das heutige österreichische Staatsgebiet vereilt errichteten sie rund 2.000 Lager, in denen sie quälten und töteten (Karte). So gab es auch in Linz mehrere Lager. An der Ecke Daimlerstraße/Siemensstraße erinnert seit 1990 ein Gedenkstein an das von den Nazis höhnisch Arbeitserziehungslager Schörgenhub benannte Gestapo-Gefangenenlager an dieser Stelle. „Arbeitserziehungslager“ errichteten die Nazi-Behörden ab Mai 1941 überall im Deutschen Reich. Die Gestapo, Arbeitsämter oder Unternehmen ließen hier Leute einsperren, welche etwa durch ungenügenden Arbeitseifer auffielen. Im 1943 bis 1945 betriebenen Lager der Linzer Gestapo waren vor allem aus den besetzten Gebieten in der Sowjetunion, Polen, Frankreich und Jugoslawien hierher verschleppte Zwangsarbeiter gefangen, die sich ihren Zwangsarbeiten entziehen hatten wollen. Dazu kamen als politische Gefangene Menschen, welche die Verbrechen und Politik der Nazis ablehnten. Überstellungen von Gefangenen aus den Lagern der Gestapo in die KZ der SS waren gängige Praxis. Die Zustände im „Arbeitserziehungslager“ selbst ähnelten denen in KZ. Durch die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen wurden viele Menschen umgebracht. Die Wachsoldaten waren vor allem ukrainische SS-Freiwillige und volksdeutsche SS-Männer aus dem Banat. Insgesamt hielten die Nazis in Schörgenhub 6.000 bis 7.000 Menschen gefangen.

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