16.11.2019
Im norditalienischen Salò wurde ein Fußballspiel besucht. 10.600 Menschen leben hier.
Das Stadttor mit Uhrturm, Porta dell'Orologio, war das Haupttor der drei westlichen Stadttore der einstigen Stadtmauer. Im 15.Jh. hieß das Tor Porta della Rocca (Festungstor) und dann nach Neuerrichtung bis ins 18.Jh. Porta Nuova (neues Tor). Die ursprüngliche Benennung bezog sich auf eine nahegelegene Befestigungsanlage mit einem Uhrturm, der 1772 im Zuge einer Neugestaltung durch das jetzige Tor ersetzt wurde.
Im Mittelalter herrschten in Salò ab 1350 die Mailänder Fürsten Visconti über die hier lebenden Menschen. Nach der Eroberung des Gardasees und seines Umlands im Zuge der drei Jahrzehnte Krieg zwischen Mailand und Venedig von 1423 bis 1454 herrschte ab 1440 Venedig über die Stadt. Das venezianische Herrschaftszeichen, der Markuslöwe, findet sich an vielen Stellen der Altstadt.
Das Stadtmuseum MUSA (Museo di Salò)
Die Stadt liegt am Westufer des Gardasees (Lago di Garda).
Die Uferpromenade Lungolago Zanardelli wurde mitsamt den Gebäuden errichtet nachdem 1901 ein Erdbeben hier die Häuser zerstört hatte. Zuletzt gab es hier 2004 ein starkes Erdbeben, bei dem etwa 1.000 Menschen ihre Wohnung verloren.
Straßenszenen
Der Palazzo del Podestà beherbergt das Rathaus. Das historische Gebäude wurde beim Erdbeben von 1901 zerstört und dann wiedererrichtet.
Straßenszene
Kriegerdenkmal für getötete italienische Soldaten des Ersten Weltkrieg
Am See.
Der Dom Santa Maria Annunziata wurde ab 1453 in spätgotischem Stil an der Stelle einer abgerissenen Vorgängerkirche gebaut. Die Fassade blieb unvollendet, aber 1509 wurde das Marmorportal errichtet.
Gardasee
Östliches Stadttor aus dem 15.Jh. (1903 wiederhergestellt)
Nach dem Sturz des faschistischen Diktators Mussolinis in Rom 1943 wurde dieser von deutschen Soldaten befreit und Norditalien von der deutschen Wehrmacht besetzt. Mussolini durfte einen Repubblica Sociale Italiana genannten Marionettenstaat bilden und im von 1943 bis 1945 durch das Vorkämpfen der alliierten Truppen und den Widerstand der Partisanen schrumpfenden deutschen Besatzungsgebiet Norditaliens regieren. Regierungssitz war das abgelegene Salò. Während sich die deutsche Besatzung der Verfolgung, Deportation und Ermordung der italienischen Jüdinnen und Juden widmete, war der neue faschistische Staat besonders gewalttätig und mörderisch gegen alle vermuteten oder tatsächlichen Regimegegnerinnen und -gegner. Heute kann man in Salò ohne Hinweis auf Massenmord und Terror des Faschismus an einer touristischen Route entlang der Verwaltungsgebäude des Regimes spazieren.
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