3.11.2019
Im ostdeutschen Jena wurde ein Fußballspiel besucht. 111.000 Menschen leben hier.
Der Westbahnhof bzw. Bahnhof Jena West wurde 1876 eröffnet, das Gebäude wurde 1878 errichtet.
Gedenktafel am Westbahnhof: 1942 bis 1945 wurden die Jüdinnen und Juden sowie Roma und Sinti, die nicht flüchten hatten können, vom Westbahnhof aus in die Ghettos und Vernichtungslager deportiert und ermordet. Namentlich 73 jüdische Einwohnerinnen und Einwohner Jenas sind bekannt, die deportiert und größtenteils ermordet wurden.
Denkmal für Carl Zeiss. Aus einer von dem Mechaniker Carl Zeiss 1846 gegründeten optischen Werkstätte, die 1860 erst 20 Mitarbeiter hatte, wuchs unter Mitwirkung des Physikers und Optikers Ernst Abbe das weltberühmte Unternehmen Carl Zeiss.
Nach dem Tod von Zeiss war Abbe ab 1899 Alleininhaber der Firma Carl Zeiss und gründete eine sozialpolitisch aktive Stiftung. Eine der zahlreichen Aktivitäten waren Errichtung und Betrieb des Volkshauses.
Die Gedenkstätte für Ernst Abbe lässt das Ausmaß der seinerzeitigen Verehrung für ihn erahnen.
Zwei der frühesten deutschen Hochhäuser wurden in Jena errichtet. Der Zeiss Bau 15 wurde 1915 als Fabriksgebäude am Werksgelände der Carl Zeiss AG errichtet. Hier waren Teile der optischen Werkstätten des Zeiss-Konzerns untergebracht. Das nach amerikanischen Vorbildern gebaute elf-stöckige Gebäude ist das älteste Hochhaus Deutschlands.
Das Hochhaus Bau 36 (auch Ernst-Abbe-Hochhaus oder Zeiss Bau 36) wurde 1934 und 1935 errichtet. Es ist damit auch eines der ältesten deutschen Hochhäuser. Heute ist hier die Hauptverwaltung der Jenoptik.
Gedenktafel für einen der zahlreichen von den Nazis hingerichteten Widerstandskämpfer für Demokratie und Freiheit.
Gedenkstätte für Opfer des Faschismus auf dem Heinrichsberg
Das Johannistor ist das einzige noch weitgehend erhaltene Stadttor. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Torturm im Jahr 1304. Im 15.Jh. erfolgte ein Umbau nach spätgotischem Vorbild.
Straßenszene. In den Luftangriffen des Zweiten Weltkriega v.a. im Februar und März 1945 wurde die Innenstadt der Industriestadt Jena großteils zerstört. Die Gebäude der Zeiss-Werke wurden zu 25%, jene der Universität zu 40% zerstört. Rund 800 Menschen wurden getötet, über 2.000 teils schwer verletzt. Die Ruinen historischer Bürgerhäuser wurden in der Nachkriegszeit abgerissen und nicht wiederaufgebaut.
Stadtmauerrest. Am 14. Oktober 1806 fand nordwestlich der Stadt die Schlacht bei Jena und Auerstedt statt, bei der die französische Armee Napoleons die preußischen und sächsischen Armeen vernichtete. Die Stadt wurde schwer beschädigt. 27.500 Menschen wurden getötet und verwundet für den Streit der Kaiser und Könige.
Der Anatomieturm ist die Ruine eines Rundturms der Stadtmauer von Jena. Er war der südwestliche Eckpunkt der mittelalterlichen Stadtumgrenzung. Auf dem Sockel war später ein Anatomietheater aufgebaut: Zur Mitte hin abschüssig, umgaben Holzbankreihen den Leichentisch. Hier fanden zu medizinischen Lehr- und Wissenschaftszwecken präparatorische Demonstrationen statt, vor allem für Medizinstudenten.
Zahlreiche Tafeln an den Häusern der Innenstadt erinnern an prominente Wissenschaftler, die einst hier an der Universität waren. Der Schriftsteller Friedrich Schiller arbeitete z.B. ab 1789 als Professor an der Universität von Jena, die später nach ihm benannt werden sollte. Schiller wohnte auch bis 1799 in Jena, bevor er nach Weimar umzog. In Jena hatte Schiller 1794 Freundschaft mit Johann Wolfgang Goethe geschlossen. Neben Schiller seit 1789 wirkten an der Universität von Jena ab 1794 Johann Gottlieb Fichte, ab 1798 Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und 1801 bis 1807 Georg Wilhelm Friedrich Hegel, sodass Jena ein Hauptort der deutschen idealistischen Philosophie wurde.
Beim Volksaufstand des 17. Juni 1953 in der DDR kam es in Jena zu Streiks und Protesten von etwa 20.000 Menschen. Sie forderten freie Wahlen, die Vereinigung der beiden deutschen Staaten und den Rücktritt der DDR-Regierung. U.a. das Gebäude der SED-Kreisleitung und das Gefängnis am Steiger wurden gestürmt und 61 Häftlinge aus dem Gefängnis befreit. Die sowjetische Armee rollte mit Panzern in der Stadt ein und schlug den Aufstand nieder. Hunderte Menschen wurden verhaftet. Der Schlosser Alfred Diener, der mit zwei Delegierten der Kohlearbeiter im Büro des Ersten Sekretärs der SED-Kreisleitung mutig die Forderungen der Demonstrantinnen und Demonstranten vorgetragen hatte, wurde noch am 18. Juni hingerichtet. Andere Beteiligte erhielte lange Haftstrafen. Gedenktafel für Alfred Diener am Holzmarkt in Jena.
Der Eichplatz ist der größte zentrale Platz in Jena. Die Jenaer Innenstadt war seit dem Hochmittelalter bis auf den Marktplatz dicht verbaut. 1806 verursachte die Schlacht von Jena und Auerstedt einen Großbrand und anstelle der abgebrannten und dann abgerissenen Häuser errichtete man den Platz, der später wegen einer von der Urburschenschaft gepflanzten Eiche Eichplatz genannt wurde. Ab 1979 hieß der Platz in der DDR Platz der Kosmonauten. Hier fand im Zuge der Wende, die zum Ende der DDR führte, am 4. November 1989 mit rund 40.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die größte Demonstration der Stadtgeschichte statt.
Der 144,5 Meter hohe Jentower wurde 1972 fertiggestellt. Für den Bau des damals höchsten Hochhauses in beiden deutschen Staaten wurde 1969 ein vom Zweiten Weltkrieg verschontes Altstadtviertel um den Eichplatz abgerissen. Der Bau folgte einem DDR-Beschluss zur Neugestaltung wichtiger Städte des Landes durch sogenannte Stadtdominanten, welche die historischen Stadtzentren und insbesondere die Kirchtürme überragen sollten. Von 1972 bis 1995 nutzte die Friedrich-Schiller-Universität Jena das Hochhaus, seither sind hier Büros.
Der Marktplatz besteht in seiner Ausdehnung so wie heute seit dem Mittelalter.
Im späten Mittelalter lebte die Stadt Jena gut von Weinbau, Bierbrauen, dem Anbau von Waid und Hopfen sowie dem Tuchhandel. Das Rathaus aus dem Ende des 14.Jh. diente zur Repräsentation des Reichtums des Bürgertums der Stadt.
Die evangelische Stadtkirche St. Michael wurde 1380 bis 1557 in mehreren Bauphasen mit Unterbrechungen errichtet.
Ostdeutschland
Am 11. April 1945 trieben die Nazis auf dem Todesmarsch mehrere tausend völlig erschöpfte Häftlinge aus dem angesichts der heranrückenden US-Truppen in Auflösung begriffenen KZ Buchenwald durch Jena in Richtung Osten. Wer nicht mitkonnte, wurde getötet und am Straßenrand liegen gelassen.
1815 wurde im Gasthaus „Grüne Tanne“ die Urburschenschaft gegründet. Als studentische Zusammenschlüsse dominierten um 1815 Landsmannschaften als Gruppen von Studenten gleicher regionaler Herkunft. Für die Jenaer Studenten waren sie ein Symbol der staatlichen Zersplitterung Deutschlands, die sie mit Nationalismus und dem Ziel eines einheitlichen deutschen Staats überwinden wollten. Die schwarz-rot-goldenen deutschen Farben haben hier ihren Ursprung. Die Burschenschaften entwickelten sich zum wesentlichen Träger des akademischen Rechtsextremismus.
Fluss Saale
Armenischer Kreuzstein, 2015 in Gedenken an die 1,5 Mio. Ermordeten des Völkermords an der armenischen Bevölkerung im Osmanischen Reich 1915 aufgestellt. Das im Ersten Weltkrieg mit ihm verbündete Deutsche Kaiserreich wusste darum ebenso wie Österreich-Ungarn, tat aber nichts dagegen.
Es gibt Grazer und Salzburger Frühstück?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen