Freitag, 5. April 2019

Unterolberndorf

5.4.2019

In Unterolberndorf im niederösterreichischen Weinviertel wurde ein Fußballspiel besucht. 670 Menschen leben in Unterolberndorf, das Teil der Gemeinde Kreuttal mit 1.400 Einwohnerinnen und Einwohner ist.

Am Arzthaus wurde 2006 eine Gedenktafel für die von den Nazis umgebrachte Gemeindearztfamilie angebracht. Von 1910 bis 1938 war Albert Hollitscher über ein Vierteljahrhundert lang Gemeindearzt und lebte hier mit seiner Frau Emma. Nach der Nazi-Machtübernahme wurde er als Jude entlassen und das jüdische Ehepaar musste den Ort verlassen. Sie waren zuletzt in einer Sammelwohnung im zweiten Bezirk in Wien untergebracht, wo Emma Hollitscher 1940 verstarb. Wahrscheinlich an den elenden Lebensbedingungen in den Sammelwohnungen für Jüdinnen und Juden, wo vor viele Menschen von den Nazis zusammengepfercht wurden. Albert Hollitscher wurde 1941 in das Ghetto in Modliborzyce im deutsch besetzten Polen deportiert. Seine Todesumstände sind unbekannt. Von den 999 Jüdinnen und Juden, die am 5. März 1941 gemeinsam mit Hollitscher aus Wien nach Modliborzyce deportiert wurden, überlebten nur 13.


Straßenszene


Die heutige Pfarrkirche 1866 bis 1868 errichtet. Eine erste Kirche wurde hier 1747 erstmals schriftlich erwähnt.


Straßenszene


Im Dorfwirtshaus „Zum grünen Jäger“ trafen sich 1985 Mitglieder der ungandischen Oppositionsbewegung National Resistance Movement (NRM) zu einer geheimenen Sitzung, um den Sturz des Diktators Milton Obote planen. Das hier beschlossenene 10-Punkte-Programm des „Unterolberndorfer Manifest“, englisch „Unterolberndorf Manifesto“, wurde dann zur Grundlage der neuen ugandischen Verfassung von 1995, nachdem mit Yoweri Museveni einer der Unterolberndorfer Teilnehmer nach einem Krieg 1986 tatsächlich Präsident Ugandas geworden war und seither bis heute mit formalen Wahlen aber diktatorischen Mitteln der Unterdrückung über die Menschen des Landes herrscht.

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