Freitag, 25. März 2016

Guntramsdorf

25.3.2016

Im niederösterreichischen Guntramsdorf wurde ein Fußballspiel besucht. 9.300 Menschen leben hier.

Von einem ab 1711 errichteten Barockschloss ist nur mehr ein Gartenpavillon über, der heute mitten in einer Einfamilienhaussiedlung steht. 1938 war das Schloss von der Deutschen Wehrmacht beschlagnahmt worden und diente im Zweiten Weltkrieg als Kommandozentrale. In den ersten Apriltagen 1945 war der Raum Guntramsdorf drei Tage lang im Zentrum schwerer Kämpfe des Zweiten Weltkrieg zwischen deutschen und sowjetischen Truppen, die auf Wien vorrückten. Es gab im ganzen Ort große Zerstörungen. In den Nachkriegsjahren diente das heruntergekommene Schloss als Unterkunft für 300 sowjetische Soldaten. 1951 wurde es abgerissen.


Es gibt hier Wein.


Straßenszenen


Nachdem die Vorgängerkirche 1944 bei einem Luftangriff zerstört worden war, wurde die katholische Jakobuskirche zwischen 1949 und 1952 neu errichtet.


Ab 1941 wurden in Wiener Neudorf riesige Flugmotorenwerke gebaut. Zur Errichtung und zum Betrieb der Fabrik für die Kriegsproduktion wurden tausende aus Osteuropa verschleppte Zwangsarbeiter und Häftlinge aus dem KZ Mauthausen eingesetzt. Dafür wurde 1943 auf Guntramsdorfer Gemeindegebiet ein großes Nebenlager des KZ Mauthausen errichtet, in dem bis zu 3.170 KZ-Häftlinge gefangengehalten waren. Es war eines von den in halb Öterreich verteilten ca. 50 Außenlagern des KZ Mauthausen. Bis April 1945 wurden hier Menschen zu Tode geschunden. Die Gefangenen stammten vor allem aus Estland, Polen, Russland, Frankreich, Deutschland und Österreich. Von etwas mehr als 200 Morden in Zusammenhang mit dem KZ-Außenlager Guntramsdorf liegen schriftliche Nachweise vor. Die Totenzahl wird auf das Doppelte geschätzt. Am 2. April 1945 wurde das Lager wegen der herannahenden sowjetischen Truppen von der SS mit einem Todesmarsch zum 180 km entfernten KZ Mauthausen geräumt, bei dem unterwegs zwischen 184 oder 243 Gefangene ermordet wurden. Am 5. Mai 1945 wurden die Überlebenden des Todesmarsches im Hauptlager Mauthausen von amerikanischen Truppen befreit. Im Bereich des ehemaligen Lagers befindet sich seit 1995 eine Gedenkstätte.

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