12.1.2015
Im süditalienischen Neapel wurde ein Fußballspiel besucht. Eine Million Menschen lebt in der drittgrößten Stadt Italiens.
Das Stadttor Porta Capuana aus dem 15.Jh.
Das teilweise verbaute Stadttor Porta Nolana aus dem 15.Jh.
Die engen Altstadtgassen mit Häusern, die seit 300 Jahren wohl nicht mehr fassadenrenoviert wurden, und einigem Gewurl auf den Straßen sind typisch Neapel.
Der Dom (Duomo di San Gennaro) wurde im 13./14.Jh. errichtet. Er ist dem Stadtheiligen San Gennaro (Januarius), im Jahr 305 enthaupteter Bischof von Neapel und Benevent, gewidmet.
Im Dom werden seit dem Mittelalter Ampullen mit einer rötlich-braunen Substanz aufbewahrt, was das getrocknete Blut des Heiligen sein soll. Dreimal im Jahr schüttelt der Bischof die Ampullen, woraufhin sich das angebliche Blut in einem Wunder verflüssigt. Man muss schon sehr fest glauben wollen, um an dieses „Blut“ und das Blutwunder glauben zu können.
In der Via San Gregorio Armeno reiht sich ein Geschäft mit Krippenfiguren an das nächste. Nicht alle Figuren sind durch die christliche Religion belegt.
Straßenszene
Seinen Ursprung hat der Name Neapel in der Gründung durch griechische Kolonisten. Das altgriechische νέα πόλις (néa pólis) bedeutet „Neue Stadt“. Da es hier bereits die um 700 v.u.Z. gegründete Siedlung Parthenope gab, nannte man um 500 v.u.Z. eine zweite Gründung Neapolis. Auch in römischer Zeit blieb Neapel bis ins 2.Jh.u.Z. eine griechisch geprägte Stadt. Reste der griechischen Stadtmauer Neapels auf der Piazza Bellini.
Blick aus dem Hafen auf den Vesuv. Zuletzt ist der Vulkan im Jahr 1944 ausgebrochen.
Schiffe im Hafen
Das Castel Nuovo wurde ab 1279 errichtet und mehrmals umgebaut. Als Stadtburg diente sie Herrschern als Residenz und verschiedenen Armeen als Stützpunkt und Kaserne.
Der markante doppelte Triumphbogen über dem Haupteingang wurde zwischen 1453 und 1464 errichtet und feiert die Machübernahme des Alfons V. von Aragon in Neapel.
Die klassizistische Kirche San Francesco di Paola (1836) umschließt mit Kolonnaden die Piazza del Plebiscito gegenüber dem Palazzo Reale. Der Platz war zur französischen Zeit zur Huldigung Napoleons geplant, wofür Häuser und ein Kloster abgerissen wurden. Dann wurde er unter der wiedererrichteten bourbonischen Herrschaft fertiggestellt und nennt heute die Volksabstimmung von 1861 über den Sturz des neapolitanischen Königs und den Anschluss Neapels an das Königreich Italien im Namen.
Der Palazzo Reale (Seitenansicht, da die Frontfassade eingerüstet war) wurde im frühen 17.Jh. als Residenz der spanischen Vizekönige errichtet. Heute ist darin die Nationalbibliothek Neapels untergebracht.
Blick auf das Castel Sant'Elmo (links) und das Kloster Certosa di San Martino auf dem Hügel Vomero. Der Bau der Burg begann 1329, unter spanischer Herrschaft wurde sie 1537 und 1547 erneuert. Während der Revolution von 1647 gegen die Verelendung und Unterdrückung unter spanischer Herrschaft, dem Masaniello-Aufstand, fand der spanische Vizekönig in der Festung Zuflucht vor den Revolutionären. Das ehemalige Kloster unterhalb der Burg wurde im 14.Jh. errichtet und im 17.Jh. barock umgebaut.
Das Castel dell’Ovo („Eierfestung“) wurde ursprünglich im 1.Jh. errichtet. Die heutige Festung entstand zwischen dem 12. und 16.Jh. Ihr Name kommt von einer Legende, wonach der römische Dichter Vergil ein Ei in das Fundament des Bauwerks gelegt habe. Im Mittelalter hielt man Vergil für einen mächtigen Zauberer. Die Festung wie auch die Stadt sollen nach dieser Legende das Schicksal des Eis teilen. So lange das Ei heil bliebe, sei auch die Stadt vor dem Untergang geschützt. Zumindest einmal während des Mittelalters musste ein Regent Neapels hinaus zur Festung gehen und das Volk von der Unversehrtheit des Eis überzeugen.
Ausblicke vom Castel dell’Ovo.
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