Dienstag, 13. Januar 2015

Benevento

11.1.2015

Im süditalienischen Benevento (deutsch Benevent) wurde ein Fußballspiel besucht. Rund 60.000 Menschen leben hier.

Die Festung Rocca dei Rettori wurde 871 als langobardischer Burgpalast gebaut, in dem die Langobardenherzöge ihren Sitz hatten. 1320 wurde ein weiterer Trakt angebaut, in dem die Gouverneure des Papstes der nunmehr zum Kirchenstaat gehörenden Stadt (im wesentlichen von 1077 bis 1860) ihren Sitz hatten.


Die Mauern der Burg sind eines näheren Blickes würdig, da darin antike Bauteile verbaut wurden. Hier war zuvor eine römische Badeanstalt gestanden. Um 300 v.u.Z. eroberten die römische Heere die Stadt, die Maloenton hieß. Die Vorsilbe Mal- bedeutete möglicherweise „Stein“. Auf Lateinisch wurde daraus Maleventum, was in Latein „schlechtes Ereignis“ heißt. Nachdem die Römer 275 v.u.Z. vor der Stadt in einer dritten Schlacht den entscheidenen Sieg über die Armee des König Pyrrhus von Epirus errungen hatten, wurde die Stadt bei ihrer Umwandlung in eine römische Militärkolonie ehemaliger Soldaten in Beneventum („gutes Ereignis“) umbenannt.


Die Kirche Santa Sofia stammte aus der langobardischen Zeit und wurde um 760 errichtet. Nach dem Erdbeben von 1688 wurde sie barock wiederaufgebaut und nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg dann 1951 in ursprünglicher Form wiedererrichtet


Der Kirchturm steht auch für einen Campanile relativ weit entfernt vom Kirchenbau der Santa Sofia.


Eine Karte am Campanile zeigt die Ausbreitung des langobardischen Herzogtums Benevent, das ein halbes Jahrtausend lang, von 571 bis 1077 bestand.


Teilstück der langobardischen Stadtmauer aus dem frühen Mittelalter.


Straßenszene


Die Stadt ist seit 969 Sitz eines katholischen Erzbistums. Der Dom wurde 780 errichtet und im 12.Jh. erweitert. Während der Kämpfe um Süditalien im Zweiten Weltkrieg wurde Benevento von den Alliierten bombardiert und dabei der Dom bis auf den Turm und die vordere Fassade fast vollständig zerstört. Das heutige Kirchengebäude wurde 1965 fertiggestellt.



Es sind keine antiken Ruinen, die hier zu sehen sind. Es sind Ruinen des Bombardements von 1943, das 65 Prozent der Stadt zerstörte. Sie stehen hier als Mahnmal.


Der Arco del Sacramento ist ein römischer Torbogen von Ende des 1. bis Beginn des 2.Jh. Er wurde in nachrömischer Zeit seiner Marmorverkleidung entledigt, sodass heute nur der Rohbau zu sehen ist. In den Nischen standen einst Statuen.


Der Trajansbogen wurde zwischen 114 und 117 u.Z. als repräsentatives Bauwerk errichtet. Seine Pracht ergibt sich aus dem Erhalt der Marmorverkleidung, die in ihren Bildern die Regierungszeit des Kaisers Trajan feiert. Die der Stadt zugewandte Seite zeigt friedliche Szenen und die äußere Seite bildet Kriege ab. Im Mittelalter wurde der Bogen in die Stadtmauer eingefügt und diente als porta aurea („goldenes Tor“) als Stadttor. Der moderne Regenschutz sieht nicht sehr ansehnlich aus, ist aber wohl zweckmäßig.


Das römische Theater wurde im Jahr 126 eröffnet und zwischen 200 und 210 ausgebaut. Es fanden hier 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauer Platz. Seit dem Abschluss von Renovierungsarbeiten 1957 wird der Bau wieder für Veranstaltungen genutzt.


Reste der wohl einst sehr prächtigen mehrfarbigen Marmorverkleidung des Theaters


Bruckstücke des Theaters. Nachdem es in langobardischer Zeit nicht mehr benutzt wurde, wurde das Theater als Steinbruch für den Bau anderer Häuser verwendt.


Im 18.Jh. wurde in ein Eck der Theaterwand eine Kirche gebaut.

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