12.11.2011
Nach dem Fußballspiel im Stadion mit seiner historischen Holztribüne wurde die Stadt Dorog (deutsch Drostdorf) im Norden Ungarns besichtigt. 12.000 Menschen leben hier.
Dorog wird im Jahr 1181 erstmals erwähnt. Damals residierten im nahen Esztergom die ungarischen Könige. Aufgrund der Kriege zwischen Habsburgern und Osmanischem Reich war Dorog zwischen 1542 und 1649 unbewohnt. Allmählich entwickelte schließlich wieder eine Siedlung, hauptsächlich von ins Land geholten deutschen Siedlern.
Der Aufschwung Dorogs begann, als man 1781 mit dem Abbau von Kohle begann. 1900 war die Stadt Zentrum des Kohlebeckens geworden und wurde nach dem Ersten Weltkrieg noch wichtiger, v.a. für die Versorgung der Hauptstadt Budapest im kleiner gewordenen Ungarn. Durch starken Zuzug von Menschen, die hier Arbeit suchten und fanden, verringerte sich der Anteil der deutschen Bevölkerung, 1900 noch bei 70%. 1920 gab es bereits eine ungarische Mehrheit. In den 1970ern schwand die Bedeutung der Kohle. 2004 wurde die letzte Mine stillgelegt. Die Tradition als Bergbaustadt sieht man auch heute noch daran, was hier im Park auf einen Sockel gestellt wird...
Vom historischen Zentrum um die 1767 bis 1775 im Barockstil erbaute katholische Pfarrkirche ist heute wenig übrig. Vor der Kirche steht ein 1993 errichtetes Denkmal für eine Gruppe deutscher Doroger, die 1944 der Einberufung in die deutsche Wehrmacht entgehen wollten, indem sie sich als Ungarn deklarierten und für die (mit Hitler verbündete) ungarische Armee kämpfen wollten, was abgewiesen wurde.
Das 1923 bis 1928 errichtete ehemalige Arbeiterheim des Bergwerks und heutige Kulturzentrum József Attila Művelődési Ház. 1935 wurde es um einen Theatersaal ergänzt, ein Kinosaal kam später dazu. Nach der Privatisierung der Kohlenmine 1994 zog sich diese aus der Finanzierung zurück, das Haus wurde 1997 von der Stadt übernommen.
Das 1927 errichtete Rathaus.
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