Freitag, 3. September 2010

Blätter, August 2010



Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 8/2010
128 S.








Norbert Seitz bringt eine Art Nachruf auf die Spezies der Parteiintellektuellen, an denen es der heutigen deutschen Sozialdemokratie fehle. Während in den 1950er/60er Jahren einander Carlo Schmid und Willi Eichler, in den 70er Jahren Peter von Oertzen und Richard Löwenthal und in den 80er Jahren Erhard Eppler und Peter Glotz als Antipoden diskursive Auseinandersetzungen um Ausrichtung und Politik der SPD führten, sei die heutige linke Öffentlichkeit in Nischen und Netzwerke zerfallen. Spin-Doctors und ,Alphajournalisten setzten stattdessen die Themen.
Letzteres ist tatsächlich ein strategisches Problem der Sozialdemokratie. Die Zeit der Heroen ist allerdings gewiß vorbei. Das muß und darf aber nicht das Ende öffentlicher Debatte sein. In seiner Rekapitulation der Positionen der genannten Persönlichkeiten bietet Seitz jedenfalls einen spannenden Abriß zur Debattengeschichte in der SPD.

Über Drogenkrieg und Demokratieverfall in Mexiko berichtet im Heft weiters Florian Gräfe. Jürgen Habermas schreibt über den Begriff der Menschenwürde und die Konzeption der Menschenrechte.

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