Donnerstag, 7. Januar 2010
Datum 1/10
Datum
1/10
98 S.
Wirklich erschüttert hat mich der Artikel im Juli-Datum über ein österreichisches Gerichtsmedizin-Team, das in Thailand nach der Tsunami-Katastrophe 2004 Toten zwecks Identifizierung Hände und Kiefer abgeschnitten hat - ohne diese den Körpern nachher wieder beizugeben. Die Vorstellung des Anblicks der beschriebenen Säcke voller Hände und Kiefer läßt erschaudern. Sehr gut, daß hier weiterrecherchiert wurde! Florian Skrabal und Christoph Zotter bringen neue Details. Weiter so.
Ein wirklicher Coup ist dem Datum mit dem Engagement von Franz Schuh als Kolumnisten gelungen. Macht wirklich Freude, seine Texte wie hier über den Verfall der Bürgerlichkeit am Beispiel eines Presse-Kritikers einer Kritikerin zu lesen. Hebt sich wohltuend von anderen Kolumnen des Hefts ab, deren Schreiber sich oft jedes Monat wiederholen.
Die Rubrik Alte Texte habe ich erst beim letzten Eintrag gelobt. Auch der Abdruck eines deutschen Höchstgerichtsurteils aus dem Jahr 1995 in Sachen aufgehängtem Kreuzsymbol in Schulklassen ist thematisch gut getroffen. Aber warum hat man den juristischen Text derart unbearbeitet abgedruckt? Die Lektüre der tatsächlich interessanten Ausführungen wird durch fachlich notwendige, aber für den allgemeinen Gebaruch verzichtbare Nachweise fast vergällt ("Die angegriffenen Entscheidungen verletzten ferner die Bf. zu 1 und 2 in ihren Grundrechten aus Art. 4 1 i. V. mit Art. 6 11 1 GG und die Bf. zu 3 bis 5 in ihren Grundrechten aus Art 41 GG. Sie beruhen auf § 13 13 BayVSO, der seinerseits mit dem Grundgesetz unvereinbar und nichtig ist.")
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