Freitag, 6. Mai 2016

Traismauer

6.5.2016

Im niederösterreichischen Traismauer wurde ein Fußballspiel besucht. 2.600 Menschen leben in Traismauer selbst, in der acht weitere Ortschaften umfassenden gesamten Stadtgemeinde sind es 6.000.

In der römischen Antike war das heutige Traismauer vom 1. bis 5. Jh. u.Z. Standort des römischen Militärkastells Augustianis, in dem Kavallerietruppen stationiert waren. Die Donau war die Grenze des Römisches Reichs, der Militärstützpunkt Teil der Grenzbefestigung Limes. Das Areal des antiken Kastells wurde im Mittelalter von der Altstadt von Traismauer überbaut.


Die mittelalterliche erzbischöfliche Stadtburg wurde um 1247 an der Stelle des dafür zum Großteil abgerissenen römischen Burgus errichtet. Der Burgus war ein Kastell innerhalb des Kastells, der Rückzugsort, wenn die Mauern im Krieg überwunden worden wären. Teile der Bausubstanz des Schlosses stammen aber noch aus römischer Zeit. Im Innenhof des Schlosses sind römische Steindenkmäler zu sehen. Von 860 bis 1803 war Traismauer im Besitz der Erbischöfe von Salzburg.


Das in seiner heutigen Ansicht aus dem 16./17.Jh. stammende Wienertor oder Römertor ist das großteils erhaltene Osttor der römischen Kastellanlage (Porta principales dextra). Bei einer Renovierung 1976 wurde der Verputz abgenommen und spätantikes Mauerwerk kam darunter zum Vorschein. Der mittlere Tortum wurde im Mittelalter aufgesetzt.


Die mittelalterliche Stadtmauer und der Verlauf des einst wassergefüllten Grabens davor ist gut zu erkennen. 1783 wurde das Wasser abgelassen und der Graben als Garten verwendet.


Konservierter römischer Brunnen aus der zivilen Wohnsiedlung vor den Toren des Militärkastells.


Der Reckturm oder Hungerturm war ein im Kern spätantiker Hufeisenturm (nach innen offen) der römischen Anlage. Er wurde später als Gefängnis benutzt, heute ist darin ein Museum.


Traismauer kommt im Nibelungenlied vor. Das neubesiedelte mittelalterliche Traismauer wurde erstmals im Jahr 799 als Tresma erwähnt.


Ansicht aus dem 17.Jh.


Die spätgotische Pfarrkirche. Im Kern eine romanische Saalkirche, ab dem 13.Jh. mehrfach umgebaut und erweitert. 1975 wurden unter der Pfarrkirche Teile einer römischen Principia freigelegt. Um 833 wurde hier vom Salzburger Erzbischof der slawische Fürst Pribina getauft, der vor mährischen Truppen aus seinem Herrschaftssitz Nitra flüchten hatten müssen und später vom deutschen König ein anderes slawisches Gebiet am Plattensee zur Herrschaft erhielt. Er wird in der slowakischen Nationalgeschichte als erster slowakischer Herrscher bezeichnet.


Rathaus


Straßenszenen


Anstelle des heutigen Kraftwerks bestand seit dem 15.Jh. eine Mühle, die nach einem Brand 1883 als Kunstmühle wiederaufgebaut wurde. 1904 wurde sie von der Stahlwarenfabrik Martin Miller erworben und bis 1905 zum Elektrizitätswerk umgebaut. Dieses versorgte Traismauer bis 1951 mit Strom, heute ist eine Tischlerei des Unternehmens im Bau untergebracht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen