Sonntag, 6. November 2011

Schärding

5.11.2011

In Schärding, am Inn und der Grenze zwischen Oberösterreich und Bayern gelegen, wurde ein Fußballspiel besucht und zuvor ein kleiner Rundgang durch die Altstadt unternommen. Knapp unter 5.000 Menschen leben in der Bezirkshauptstadt.

Der Obere Stadtplatz glänzt mit der farbenprächtigen Pracht der historischen Fassaden seiner Bürgerhäuser. Die Farben waren einst den jeweiligen Zünften zugeordnet und zeigten an, welchem Erwerb im Haus nachgegangen wird (z.B. Bäcker blau, Fleischhauer rot, Gastwirte gelb oder grün). Die Häuserzeile heißt nach den reichen Kaufleuten, die hier einst ihren Sitz hatten, Silberzeile. Mit der Blütezeit Schärdings als Handelsstadt am Inn war es allerdings vorüber, als das Innviertel 1779 nach 530 Jahren von Bayern zu den Habsburgern kam. Der lukrative Salzhandel war jäh zu Ende, da in Österreich ein staatliches Salzmonopol herrschte und das Salz aus dem Salzkammergut bezogen wurde.


Am Unteren Stadtplatz. Im Hintergrund der Turm der barocken Pfarrkirche. Sie wurde um 1725 errichtet, nachdem die vorige gotische Kirche im Zuge der Belagerung der damals bayerischen Stadt durch österreichische und dänische Truppen zerstört worden war.


Das Wassertor, früher auch Inntor oder Zollturm genannt, durch das man von der Stadt ans Ufer des Inn gelangt.


Am Innufer. In der Mitte des Flusses verläuft die Grenze zwischen Österreich und Deutschland. An der gegenüberliegenden bayerischen Seite ist das 1752 barock erbaute Kloster Neuhaus zu sehen. Es steht an der Stelle eines 1724 abgebrannten gotischen Wasserschlosses.


Die 1498 vollendete gotische Bürgerspitalkirche brannte 1809 aus, als im Zuge der napoleonischen Kriege französische Truppen die Stadt einnahmen, plünderten und niederbrannten. Übrig gebliegen ist u.a. ein schönes gotisches Portal. Die Stadt hatte kein Geld für eine Wiederherstellung, so wurde das Gebäude 1819 weltlichen Zwecken zugeführt. Zuletzt war hier die Stadtbücherei, heute ein Hotel. Sehr gelungen ist die Andeutung der einstigen Funktion durch den stilisierten Turmaufbau.


Das Schloßtor zur einstigen Burg Schärding, zurückgehend auf die Befestigungsanlagen, die unter dem bayerischen Herzog Ludwig dem Gebarteten 1428 bis 1436 errichtet wurden. Der bis 1809 vorhandene Burggraben ist durch die zum Tor führende Rampe angedeutet.


Ansicht der ehemaligen Burg. Im 14. und 15. Jh. wurde die Burg zur wehrhaften bayerischen Landesfestung an der Grenze zum gefährlichen österreichischen Nachbarn ausgebaut und bot schließlich um 1700 einen hier zu sehenden imposanten Eindruck. Durch Großbrände in den Jahren 1724 (die ganze Stadt brannte damals nach einem bei einer Fronleichnamsprozession entstandenen Feuer) und 1775 wurde die Burg stark zerstört und nicht wieder aufgebaut.


Der einstige Burghof ist seit 1895 zu einem Schloßpark gestaltet. In seiner Mitte ist ein 2003 entdeckter und rekonstruierter mittelalterlicher Burgbrunnen zu sehen.
Von hier aus hat man eine schöne Sicht über den Inn.


Blick von der Alten Innbrücke auf die Mauern der ehemaligen Burg am Inn, oben der Aussichtspavillion des Schloßparks.


Blick auf Schärding.

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