Samstag, 21. Januar 2023

Evdir Han

21.1.2023

Evdir Han, rund 18 Kilometer nördlich von Antalya, wo danach ein Fußballspiel besucht wurde, in der heutigen Ortschaft Düzlerçami, war eine seldschukische Karawanserei, die laut einer im letzten Jahrhundert verlorengegangenen Inschriftentafel in den Jahren 1215 bis 1219 erbaut wurde. Einen offenen Innenhof umgaben wie in vielen seldschukischen Karawansereien Arkaden und Gewölbe, in denen die verschiedenen Einrichtungen für die Reisenden untergebracht waren. Nur auf der West- und Südseite ist das noch zu sehen. Der Rest ist leider verfallen, abgerissen, verschwunden. Einen Eindruck hatte ich voriges Jahr in der vergleichsweise sehr gut erhaltenen Karawanserei-Ruine Kargı Han erhalten. Karawansereien gab es ab dem 10.Jh. Im 13.Jh. ließen die seldschukischen Sultane in ihrem Herrschaftsgebiet in Anatolien ein Netz von Karawansereien errichten, deren Abstand 30 bis 40 Kilometer ausmachte und damit dem Tagespensum einer Karawane auf Reisen entsprach. Karawansereien waren massive Wehranlagen, welche die Reisegesellschaft und die transportierten Waren Schutz vor Überfällen bot. Die Tiere konnten in Ställen untergebracht werden, für die Menschen gab es Unterkünfte. Versorgung boten Lokale, Geschäfte und Werkstätten etc. Die Dienstleistungen an den Karawanenstraßen waren kostenfrei. Nur in den Städten mussten Gebühren entrichtet werden. Im Dorf Düzlerçami liegen auch die Ruinen der antiken Stadt Anydros-Eudokias. Über die Stadt ist nicht viel bekannt. Sie pflegte gute Beziehungen zum zehn Kilometer entfernten Termessos. Nach der Antike dienten die Gebäude aus Steinbruch für neue Bauten. So wurde auch die Karawanserei Evdir Han mit Steinen aus dafür abgerissenen Bauten der antiken Stadt errichtet.

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