Sonntag, 22. Januar 2023

Kayseri

22.1.2023

Im türkischen Kayseri wurde das eine und das andere Fußballspiel besucht. 1,5 Mio. Menschen leben hier.

Kayseri liegt in 1.054 Meter Seehöhe am 3.916 Meter hohen erloschenen Vulkan Erciyes, der die Landschaft Kappadokiens hier durch Tuffsteinschichten prägte und im Stadtwappen abgebildet ist.


Straßenszenen. Der Name Kayseri kommt vom lateinischen Stadtnamen Caesarea (in etwa „Kaiserstadt“). So wurde die Stadt mit der Eingliederung Kappadokiens unter römische Herrschaft im Jahr 17 zu Ehren des damaligen römischen Kaisers Tiberius benannt. Caesar wurde im antiken Latein „Kaisar“ ausgesprochen. In den Sprachen der hiesigen Bevölkerung hieß Caesarea griechisch Καισάρεια (Kaisareia) und armenisch Կեսարիա (Kesaria). Zuvor hatte die Stadt Mazaka (armenisch Մաժաք Mazhak’, griechisch Μαζάκα) oder mit griechischer Bezeichnung Eusebeia (Ἐυσεβεία) geheißen.


Hunat Camii (Hunat-Moschee) auf dem 13.Jh., benannt nach der Auftraggeberin Mahperi Hunad Hatun, der Ehefrau des seldschukischen Sultans Alâeddin Keykubad I.


Grabmal des Şah Kutluğ Hatun für sich und zwei Söhne aus dem Jahr 1349.


Straßenszenen. Um 1077 verlor das Byzantinische Reich die Herrschaft über Kaisareia. Es gab viele Kriege, Eroberungen, viel Leid und Tod. 1082 herrschten hier die Danischmenden, im ersten Kreuzzug (1096 bis 1099) kurz auch die Kreuzritter, im 12./13.Jh gab es unter den Seldschuken eine Blütezeit, bis wieder Kriege und Zerstörungen kamen. Mongolische und osmanische Herrschaft lösten sich im 14./15.Jh. zweimal ab. Ab 1468 war Kayseri dann wieder osmanisch.


Bürüngüz-Moschee (Bürüngüz Camii) aus dem Jahr 1977. Anhand der im osmanischen Stil errichteten Moschee sieht man, dass man diese religiösen Gebäude rein aufgrund ihres Baustils keiner Errichtungszeit zuordnen kann. Ob 16. oder 20.Jh., sie schauen gleich aus.


Atatürk-Denkmal


Die Burg von Kayseri (türkisch Kayseri Kalesi) wurde ursprünglich mitsamt einer Stadtmauer in römischer Zeit im 3.Jh. errichtet und in byzantinischer Zeit im 6.Jh. ausgebaut. Die heutige Ansicht stammt im wesentlichen aus dem 13.Jh. und wurde im 15.Jh. verstärkt. Es gab einen äußeren Mauerring, von dem heute nur mehr wenig zu sehen ist und die innere Burg, deren massive Mauern erhalten sind.


Löwentor der Burg mit Löwenfiguren


Im Innenhof der Burg sind u.a. antike römische Fundstücke ausgestellt.


Ein archäologisches Museum informiert über die Geschichte von Region, Stadt und Burg.


Die Burg wurde im Lauf der Jahrhunderte oftmals verändert. Ab Mitte des 18.Jh. wurde der Innenhof mit Wohnhäusern verbaut. 1925 wurde die Wohnsiedlung mitsamt zahlreicher historischer Gebäude abgerissen und der Hof bliebt zunächst leer bis in den 1930er Jahren hier ein Bazar und Markt entstand. Die Burg mit Markt im Inneren ist auf einer Luftaufnahme auf einer Informationstafel beim Burgeingang zu sehen. In den 1970er Jahren wurde der alte Bazar abgerissen. Es wurde ein neuer Goldschmiede-Markt daraus, der bis 2013 bestand. Dann machte man erneut tabula rasa und errichtete das Museum mit Kunsthandwerksmarkt und Café hier.

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