Dienstag, 23. August 2022

Bad Leonfelden

23.8.2022

In der Stadt Bad Leonfelden im oberösterreichischen Mühlviertel wurde ein Fußballspiel besucht. 4.300 Menschen leben in der aus 23 Ortschaften bestehenden Stadtgemeinde, wobei es im Hauptort Bad Leonfelden selbst 430 sind.

Bad Leonfelden wurde 1154 als Lobenwelt erstmals schriftlich erwähnt.


Das Rathaus wurde 1608 errichtet und später teilweise verändert. An die ehemalige Funktion als Gerichtsgebäude erinnert das Bild der Iustitia an der Fassade.


Die römisch-katholische Stadtpfarrkirche wurde erstmals 1154 schriftlich erwähnt und 1875 bis 1877 auf die heutige Größe erweitert.


In den Kriegen der böhmischen Hussiten um Religionsfreiheit und gegen die Unterdrückung durch die Herrschaft eroberten diese 1422, 1426 und 1427 Leonfelden, plünderten es und brannten den Ort nieder. Um 1470 wurde Leonfelden mit Befestigungsmauern und Graben militärisch ausgebaut und bildete eine von vier Grenzfestungen gegen kriegerische Überfälle aus Böhmen. Eine kriegerische Auseinandersetzung gab es bald danach aber mit Freistadt. Nach langen vergeblichen Bemühungen Leonfeldens, die Straße nach Böhmen für den Fernhandel zu öffnen, wurde dem Markt der Lebensmittelimport aus Böhmen erst 1492 für den Eigenbedarf und schließlich 1496 auch für den Handel erlaubt. Das beeinträchtigte die Wirtschaft Freistadts, was zum Konflikt führte. 1530 überfiel dabei u.a. ein Trupp von rund 80 Freistädter Bewaffneten eine für Leonfelden bestimmte Wagenkolonne und leitete sie über Freistadt um. Zwischen 1535 und 1555 wurde ein Gerichtsprozess um die Wegerechte geführt. Er endete damit, dass Freistadt das Monopol für den Eisenhandel nach Böhmen erhielt, während Leonfelden das Recht zum Salzhandel bekam.


Im (dritten) Oberösterreichischen Bauernkrieg 1626 besetzten aufständische Bauern das befestige Leonfelden. Sie kämpften gegen die wirtschaftliche und katholisch-religiöse Unterdrückung durch die Herrschaft und die bayrische Besatzung nachdem der Habsburgerkaiser aus finanziellen Gründen Oberösterreich Bayern überlassen hatte. Sie wurden aber bald von kaiserlichen Soldaten vertrieben, die auch einen Rückeroberungsversuch der Aufständischen abwehrten und dabei 150 von 500 angreifenden Bauern töteten. Bei einer zweiten Schlacht in der Nähe des Miesenwalds töteten die Soldaten auf Leonfeldner Boden am 30. August 1626 ungefähr 500 Bauern.


Seit 1559, also fast einem halben Jahrtausend, werden hier im Kastner-Stammhaus als Familienbetrieb bis 2001 und seither als Firma Lebkuchen hergestellt.


Straßenszene


Bürgerspitalskirche und Bürgerspital aus dem frühen 16.Jh.


Die Bründlkirche wurde 1691 errichtet und 1791 auf die heutige Größe ausgebaut. Ausgangspunkt war die Geschichte einer wundersamen Heilung im Jahr 1686 durch das Wasser einer Quelle (Bründl), an welcher der Hochaltar der Kirche errichtet wurde. Ein zu Beginn des 18.Jh gebautes Badehaus diente zum Heilbaden und Wallfahrten hierher wurden ein gutes Geschäft für Leonfelden. Der Ursprung des Kurbadebetriebs des heutigen Bad Leonfelden. In Leonfelden bestand bereits zwischen 1881 und 1919 ein Moorbad (Franzensbad), das nach dem Diebstahl von Rohrleitungen geschlossen werden musste. 1961 wurde es mit einem Kurhaus wiedereröffnet und Leonfelden durch Beschluss der Oberösterreichischen Landesregierung in Bad Leonfelden umbenannt. Die Quelle bei der Kirche hier ließ allerdings im Jahr 1905 der damalige Pfarrer zumauern, da er das „unwürdige Herumpritscheln“ hinter dem Altar der Kirche ablehnte. In den 1980er Jahren wurde die Quelle wieder hervorgeholt.


Sonnenuhr an der Bründlkirche mit Ortsansicht von Leonfelden aus dem 19.Jh.


Salz

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