Sonntag, 10. Februar 2019

Como

10.2.2019

In der italienischen Stadt Como wurde ein Fußballspiel besucht. 85.000 Menschen leben hier.

Die in noch in römischer Zeit errichteten Stadtmauern wurden von Mailänder Truppen zerstört und abgerissen, nachdem sie Como zum Ende des Zehnjährigen Kriegs zwischen Como und Mailand 1118 bis 1127 belagert, die Stadt zerstört und die überlebenden Einwohnerinnen und Einwohner vertrieben hatten. Mit der Rückendeckung des Kaisers Barbarossa, der gegen Mailand Krieg führte und es 1162 belagern, erobern und plündern ließ, errichtete Como Ende des 12.Jh. eine neue Stadtmauer. 1848 waren die alten Stadtmauern zuletzt umkämpft. Im Aufstand der „Fünf Tage“ im März 1848 (Cinque giornate) lieferte sich Como zusammen mit Mailand blutige Kämpfe mit den österreichischen Soldaten. Nach den Nachrichten vom Ausbruch der Revolution in Wien Wien wurde im Broletto eine bewaffnete Bürgergarde aufgestellt, die am Morgen des 20. März die Stadtmauern und Stadttore besetzte und mit Angriffen auf die österreichischen Truppen begannen. In drei Stützpunkten waren 2.000 Soldaten zur Aufrechthaltung der Habsburger Herrschaft über die 18.000 Einwohnerinnen und Einwohner stationiert.


Straßenszenen. Nachdem es zuvor unter Herrschaft der Erzbischöfe von Mailand gestanden hatte, erkämpfte sich Como Ende des 11.Jhs. seine städtische Freiheit. In zehn Jahren Krieg wurde Como aber von den Mailänder Truppen zurückerobert. 1183 erhielt Como im Konstanzer Friedensschluss wie alle lombardischen Kommunen die Unabhängigkeit. 1335 bis 1447 stand Como wieder unter der Herrschaft der in Mailand regierenden Visconti, konnte sich dann etwas mehr als ein Jahrzehnt als Repubblica di Sant’Abbondio wieder unabhängig machen, bis es sich 1450 wieder Mailand unterwerfen musste. Mit Mailand und der Lombardei kam Como unter spanische und Habsburger Herrschaft.


Die Basilica di San Fedele wurde ab 1120 gebaut. Anfang des 20.Jh. wurde die Kirche in neoromanischem Stil umgebaut, um ihr ihren wzischenzeitlich veränderten romanischen Stil wiederzugeben. Der Glockenturm erhielt sein Aussehen 1905 und die Fassade wurde 1914 gestaltet.


Domplatz


Der Dom Cattedrale di Santa Maria Assunta wurde als letzte der gotischen Kathedralen in der Lombardei ab 1396 erbaut. Bis 1774 wurde etwa dreieinhalb Jahrhunderte am Dom gebaut und währenddessen die alte Domkirche, die zunächst nahe dem Neubau stand, weitgehend abgerissen.


Zu beiden Seiten des Hauptportals des Doms gibt es Abbilder zweier antiker, nicht-christlicher Schriftsteller zu sehen. Ungewöhnlich für eine christliche Kirche. Plinius der Ältere und Plinius der Jüngere, wurden beide im damaligen römischen Novum Comum, dem heutígen Como, geboren und lebten im 1. und 2.Jh.u.Z. Jahrhundert. Zur Zeit des italienischen Humanismus wurde den beiden ein Denkmal gesetzt, was im Mittelalter an einer Kirche so noch nicht denkbar war.
Plinius der Ältere (ca. 23 bis 79) war ein römischer Gelehrter, Offizier und Verwaltungsbeamter, der vor allem durch die Naturalis historia, ein enzyklopädisches Werk zur Naturkunde Bedeutung erlangt hat. Er starb während des großen Vulkanausbruchs des Vesuv, als er um 79 als Präfekt die in Misenum unweit des Vesuvs stationierte römische Flotte kommandierte. Aufgrund des Ascheregens hat er mit seinem Schiff das Ufer nicht erreichen können, um Menschen zu retten. Nach einer unruhigen Nacht an Land in Stabiae brach Plinius an der Küste tot zusammen. Als mögliche Ursachen werden in der Forschung Tod durch Ersticken, Vergiftung, Asthma, Herzinfarkt oder Schlaganfall diskutiert. Er war Onkel von Plinius dem Jüngeren.
Plinius der Jüngere (ca. 61/62 bis ca. 113/115) war ein römischer Senator und Schriftsteller. Seine zu Lebzeiten veröffentlichten Briefe sind ein bedeutendes schriftstellerisches Werk, die das Leben und Denken in führenden Kreisen Roms jener Zeit wiedergeben.Berühmt wurde er durch seine Schilderung des Vesuvausbruchs im Jahr 79, den er Augenzeuge aus der Nähe erlebte und in dessen Verlauf sein Onkel ums Leben kam.


Das Broletto wurde 1215 als Stadthaus für Rasversammlungen und für Märkte errichtet. Das Gebäude war ursprünglich länger, um für den Dombau Platz zu machen wurde aber ein Gebäudeteil wieder abgerissen. Im 16. oder 17.Jh. wurde ein weiteres Loggia-Stockwerk aufgestockt, das Anfang des 20.Jh. wieder rückgebaut wurde.


Der Comersee, italienisch Lago di Como, ist mit 146 km² nach dem Gardasee und dem Lago Maggiore der drittgrößte See Italiens. Alle drei Seen befinden sich nicht weit voneinander entfernt.


Eine Standseilbahn, Funicolare Como-Brunate, führt seit 1894 den Berg hinauf. Angesichts des Wetters und der wolkenverhangenen Bergspitze wurde eine Fahrt unterlassen.


Das Denkmal für den europäischen Widerstand gegen Faschismus und Nazi-Terror Monumento alla Resistenza europea wurde vom Mailänder Künstler Gianni Colombo geschaffen und 1983 vom Staatspräsidenten Sandro Pertini eröffnet.


Denkmal für den 1910 in Como geborenen Giorgio Perlasca, der usprünglich Faschist war und im Zweiten Weltkrieg als Kaufmann in Budapest arbeitete. Dort sah er die Verbrechen an den Jüdinnen und Juden und rettete daraufhin 1944/45 tausende von ihnen vor der Deportation und Ermordung.


Der Tempio Voltiano wurde 1928 als Museum zum Gedenken an Alessandro Volta eröffnet. 1927 wurde der 100. Todestag des Erfinders in Como groß gefeiert. Der 1745 in Como geborene und 1827 hier verstorbene Physiker konstruierte 1800 die Voltasche Säule, die erste funktionierende Batterie. Zu seinen Ehren erhielt die Maßeinheit für die elektrische Spannung international die Bezeichnung Volt.


Das Kriegerdenkmal Monumento ai caduti wurde 1930 bis 1933 in Form eines 30 Meter hohen Turms errichtet. Das in faschistischer Zeit konzipierte Denkmal feiert den Krieg und die ihn im massakrierten Menschen als Helden.


Die ehemalige Casa del Fascio wurde 1932/36 als faschistischer Parteisitz und Zentrale der Diktatur errichtet. Typisch ist der moderne Baustil des italienischen Rationalismus . Seit 1957 befindet sich im Gebäude die Guardia di Finanza.


Denkmal für bei der Arbeit verletzte Menschen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen