Freitag, 1. Februar 2019

Side

1.2.2019

Vor einem Fußballspiel im ein Stück westlich gelegenen Belek wurden die antiken Ruinen von Side besichtigt.

Side wurde vor 3500 Jahren erstmals besiedelt und war in der Antike eine bedeutende Hafenstadt und Sklavenmarkt in der Region Pamphylien. Die antike Überlieferung geht davon aus, dass in Side etwa im 7. Jh.v.u.Z. vom äolischen Kyme aus griechisch besiedelt wurde. Sie kamen in eine bestehende, hethitisch geprägte Stadt und jahrhundertelang bestanden griechische und hethitische Religion und auch griechische und sidetische Sprache hier in einer multikulturellen Stadt nebeneinander unter Vorherrschaft des Persischen Reichs. Erst nach dem Kriegszug des Makedonierkönigs Alexander des Großen, dem sich die Stadt 333 v.u.Z. kampflos ergab, wurde in hellenistischer Zeit die griechische Kultur vorherrschend. Das Sidetische, eine anatolische Sprache, scheint schon vor unserer Zeitrechnung ausgestorben zu sein.


Das Nymphaeum war eine vom Aquädukt gespeiste prachtvolle Brunnenanlage. Von der 52 m breiten, 20 m hohen und 4 m tiefen Monumentalanlage stehen noch 12 Meter. Das Gebäude war mit Marmor verkleidet und mit zahlreichen Säulen, Ornamenten und Statuen verziert.


Stadtmauer. Die bedeutendsten Ruinen stammen aus der römischen Zeit des 2. und 3.Jh.u.Z. Weitere bedeutende Bauten entstanden, als Side im 5. oder 6.Jh. christlicher Bischofssitz wurde. Im 9.Jh. zerstlörte ein Großbrand die Stadt und vermutlich im 10.Jh. wurde sie verlassen, verfiel und ein Erdbeben im 12.Jh. zerstörte viele der noch verbliebenen Bauwerke endgültig


Nch dem Stadttor führt eine von Säulenreihen umgebene Straße mit zahlreichen kleinen Gebäuden mit Geschäften an den Seiten ins Zentrum. Side bedeutet auf Griechisch wie auf Sidetisch Granatapfel. Der Legende nach geht der Name auf eine Fruchtbarkeitsgöttin zurück, die hier zum Granatapfelbaum erstarrte und der sich dann über ganz Kleinasien verbreitete. Der Granatapfel wurde als Stadtsymbol auch auf den Münzen in Side abgebildet.


1947 begannen die Ausgrabungen unter türkischer archäologischer Leitung.


Vermutlich ein Krankenhaus aus byzantinischer Zeit.


Straßenszene


Die Staats-Agora, der Versammlungsplatz.


Stadtmauer


Im 2. und 1.Jh.v. u.Z. war Side als ein Schwerpunkt der v.a. im Mittelmeer operierenden Piraten, die von lukrativen Überfällen auf den intensiven Handelsschiffsverkehr lebten und hier mit ihren Gefangenen einen großen Sklavenmarkt betrieben. Das Piratenwesen an der Südküste Kleinasiens wurden im 1.Jh. von der römischen Militärmacht kriegerisch vernichtet.


Katzen


Hier standen früher zwei im 2.Jh. errichtete Tempel: ein großer, der der Athene geweiht war und ein kleinerer, der dem Apollon geweiht war. Fünf Säulen wurden wiederaufgerichtet. Vor dem Tempel befand sich in der Antike ein 450 m lange der Hafen, der ständig neu ausgebaggert werden musste um diesen vor Versandung zu retten. Da dies nach Aufgabe der Stadt nicht mehr gemacht wurde, ist von diesem Hafen auch nichts mehr zu sehen.


Im Tempel wurde nach der Antike später eine byzantinische Kirche errichtet und der Religionsstandort so quasi unter anderer Flagge weitergeführt.


Meer und Hafen.


Tourismus. Die antike Stadt Side liegt teilweise an der Stelle des heutigen türkischen Orts Selimiye, der 1895 von türkischen Flüchtlingen aus dem nunmehr griechischen Kreta gegründet wurde.


Das Theater wurde im 2.Jh. errichtet und bot Platz für 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Das Theater wurde nicht an einem Abhang, sondern auf einer ebenen Fläche errichtet. Der Zuschauerraum hat daher einen gewaltigen Unterbau. Das Baumaterial wurde durch Abriss der Seemauern gewonnen, die in der Pax Romana, als das Mittelmeer ein Binnenmeer des Römischen Reichs geworden war, als Verteidigungsanlage überflüssig geworden war.


Ausblicke vom Theater auf die Stadt


Das Vespasian-Tor. Auf dem Stadttor stand früher eine Quadriga.


Die Handels-Agora, der Marktplatz, war an jeder Seite mit genau 100 Säulen und zahlreichen Geschäften und Hallen umgeben. In der Piratenzeit des 2./1.Jh. fanden hier große Sklavenmärkte statt, in denen die bei den Überfällen gefangenen Menschen gehandelt und verkauft wurden.


Tourismus

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