30.12.2016
Im englischen Kingston upon Hull wurde ein Fußballspiel besucht. 110.000 Menschen leben hier.
Die Stadt wurde 1299 auf Veranlassung des englischen Königs Edward als Militärhafen für die Kriege in Schottland gegründet und erhielt den Namen Kings Towne on the River Hull, der sich schließlich zum heutigen Kingston upon Hull einschliff. Kurz wird die Stadt einfach nur Hull genannt.
Kingston upon Hull spielte eine wichtige Rolle am Beginn des englischen Bürgerkriegs von 1642 bis 1649 zwischen Monarchie und Parlament, mit 200.000 Toten blutiger Höhepunkt einer Zeit der Bürgerkriege sowie Aufstände in Irland und Schottland gegen die englische Herrschaft auf den britischen Inseln von 1639 bis 1651. 1642 stellte sich der Gouverneur Hulls vor dem offenen Kriegsausbruch auf die Seite des Parlaments, indem er dem König den Zugriff auf das im Arsenal von Hull gelagerte Kriegsgerät verwehrte und die königliche Armee daraufhin die Stadt angriff und belagerte.
Rathaus, Kunstgalerie und Marinemuseum rund um den Victoria Square.
Im Zweiten Weltkrieg war Hull aufgrund des Hafens und seiner Industrieanlagen Ziel deutscher Luftangriffe. Hull war nach London die am meisten bombardierte britische Großstadt. Von 320.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zu Beginn des Krieges wurden 152.000 durch die Bombenangriffe obdachlos. 95% der Gebäude von Hull wurden entweder beschädigt oder zerstört. 1.200 Menschen wurden getötet und 3.000 verletzt.
Die nach 1945 abseits öffentlicher Gebäude mit nüchternen Nachkriegsbauten wiederaufgebaute Stadt hat hat keinen besonders guten Ruf in England, zusammengefasst im Sprichwort „Hull is dull“ („Hull ist fad“).
Straßenszenen
Das Wilberforce Monument erinnert an William Wilberforce, der maßgeblich an der nach jahrzehntelangem Ringen durchgesetzten Abschaffung der Sklaverei im britischen Reich beteiligt war. Sein Geburtshaus ist ein ebenfalls besichtigtes Museum.
Die 1320 bis 1500 erbaute Dreifaltigkeitskirche, Holy Trinity Church.
Der goldene Reiter von Hull ist eine Statue des Königs William III.
Bis in die zweite Hälfte des 20.Jh. lebte Hull wirtschaftlich vor allem vom Walfang als wichtigsten Zweig der hiesigen Hochseefischerei. Die Fischindustrie hat ihre Bedeutung verloren, im Hafen arbeiten aber immer noch etwa 5.000 Menschen und 18.000 weitere Arbeitsplätze hängen indirekt am Hafen. Über eine Million Passagiere werden im Fährverkehr mit Kontinentaleuropa befördert
Hafenstraße
Blick aufs Meer
Denkmal für ihn Kriegen getötete Soldaten und Seeleute der Marine
Die auf das Wasser hinausblickende Skulptur Voyage hat ein Gegenstück an der isländischen Küste. Es ist ein Denkmal für die Fischer und Seefahrer, die der Nordsee trotzen.
Die High Street, Hauptstraße des 18./19.Jh.
Am Bahnhof, Paragon Interchange.
Denkmal des Dichters Philip Larkin in der Bahnhofshalle
Das Militär prägte die Stadt von ihrer Gründung an. In der äußeren Bahnhofshalle hängen ringsum zahlreiche Tafeln mit unzähligen Namen von Soldaten, die von hier aus im Ersten Weltkrieg in den Tod fuhren. Dies lässt erinnern, dass in diesem Krieg mit 715.000 Toten fast dreimal soviele britische Soldaten getötet wurden als im Zweiten Weltkrieg und er nicht zuletzt auch deswegen einen hohen Stellenwert in der Erinnerungskultur hat.
Kriegerdenkmallandschaft vor dem Bahnhof mit Denkmal für die getöteten Soldaten im südafrikanischen Kolonialkrieg 1899 bis 1902, als das britische Kolonialreich zum zweiten Mal nach Nordamerika gegen aus Europa eingewanderte Bevölkerung Krieg führte (vorne), sowie für diejenigen des Ersten Weltkriegs (hinten).
Gedenktafel für die Toten eines regiments, das an der Befreiung Österreichs beteiligt war.
Am Abend wurden die Gebäude am Victoria Square spektakulär bunt beleuchtet.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen