Sonntag, 9. Oktober 2016

Südbahnmuseum Mürzzuschlag

9.10.2016

In der obersteirischen Stadt Mürzzuschlag wurde ein Fußballspiel besucht und als weiterer Höhepunkt des Nachmittags das Südbahnmuseum besichtigt.

In zwei 1873 und 1919 errichteten Lokschuppen, in denen Lokomotiven gewartet wurden, wurde 2007 das Südbahnmuseum eröffnet. Unter dem Titel Über den Berg. Wien – Mürzzuschlag – Triest in 13 Stunden 4 Minuten zeigt die Ausstellung Eindrücke von Bau und Betrieb der Südbahn sowie der Eisenbahngeschichte.


In einem ehemaligen Salonwagen hat man ein Café eingerichtet.


Die Ausstellung beginnt mit der Geschichte des Schienenfahrzeug- und Eisenbahnwesens.


Tausende Arbeiter bauten in Handarbeit die Tunnel und Viadukte der 1854 eröffneten Semmeringbahn durch Berg und Tal. Sie lebten in Behelsunterkünften am Arbeitsplatz. Beim Bau starben 1.718 Menschen. Dabei starben 89 Menschen bei Arbeitsunfällen, denn Schutzbestimmungen gab es in der sogenannten guten alten Zeit nicht. Aber die meisten Toten gab es durch Seuchen und Krankheiten in den elendiglichen Massenquartieren, in denen die Arbeiter hausen mussten.


Neben den nicht sichtbaren Tunneln prägen die erstaunlichen Viadukte die Semmeringbahn.


Das Hauptaugenmerk der Ausstellung gilt dem Eisenbahnwesen.


Mit dem Bau von Eisenbahnen wurden Ausflüge, Tourismus und Reisen langsam immer mehr Menschen möglich.


Eisenbahner waren Pioniere der Arbeiterinnen- und Arbeiterbewegung, gründeten Krankenkassen, Sozialversicherungen, Gewerkschaften und verbreiterten an ihren Stützpunkten die sozialdemokratische Partei.


Dampflokomotiven prägten bis in die zweite Hälfte des 20.Jh. die Eisenbahn


Eisenbahngeschichte in Kriegszeiten. Im Zweiten Weltkrieg wurden auch in Mürzzuschlag von den Nazis aus Osteuropa verschleppte Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene eingesetzt. Die Bahn war auch Haupttransportmittel des Holocausts.


Im 1873 errichteten und 2005 aufgelassenen Rundlokschuppen gibt es eine Vielzahl an Schienenfahrzeugen zu sehen, von Draisinen über Baufahrzeuge bis hin zu Lokomotiven aller Art.


Ein Bahnbüro.


Bauanleitungen


Vorschriften


Die erste Generation der Semmeringbahnlokomotiven wurde in den 1850er Jahren europaweit ausgeschrieben, da man besonders leistungsfährige Maschinen für die Bergstrecke benötigte. Sie schaffte es schließlich mit 20 km/h den Berg hinauf, doppelt so schnell wie die bisherigen Pferdefuhrwerke auf der Semmeringstraße.


Dampflokomotive


Elektolok aus den 1960er Jahren, die bis 2006 in Betrieb war. Mit robuster Technik, wie ein Blick in den Führerstand zeigt.


Markantestes Symbol der Südbahn war über ein Jahrundert als Ausgangs- und Endpunkt der Wiener Südbahnhof. Er wurde aber abgerissen.

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