26.7.2013
In der oberösterreichischen Stadt Traun wurde vorbeigeschaut, um ein Fußballspiel zu besuchen. Zuvor wurde eine kleine Besichtigungstour unternommen.
Nur rund um die 1890 eingeweihte neugotische katholische Pfarrkirche gibt es so etwas wie ein kleines Altstadtzentrum. Heute leben in Traun rund 24.000 Menschen. Doch dies ist eine junge Entwicklung. Die Bevölkerung von Traun hat sich in der Mitte des 20.Jh. vervierfacht. 1939 lebten hier vor Kriegsbeginn 5.985 Menschen, 1951 waren es v.a. durch Ansiedlung von volksdeutschen Kriegsvertriebenen aus Ostmitteleuropa mit 9.655 fast doppelt so viele, durch den Babyboom der Nachkriegszeit und Zuwanderung verdoppelte sich die Bevölkerung dann nochmals bis 1971 auf 21.215. 1973 wurde das damals größte Dorf Österreichs dann zur Stadt erhoben.
Anfang des 12.Jh. wurde hier eine Burg errichtet. Die ursprüngliche Burganlage mit Eingangstor ist heute noch als Vorburg und mit einem Turm zu sehen. Das Herrenhaus wurde in der Renaissance in der zweiten Hälfte des 16.Jh. errichtet, die barocke Fassade sammt aus dem Jahr 1725.
Der größte Stadtfriedhof von Linz befindet sich interessanterweise nicht in Linz, sondern in Traun. Er wurde in großen Dimensionen zur NS-Zeit angelegt und war Teil von deren Plan zum Ausbau von Linz zu einer Großstadt.
Hier die Gräberfelder von KZ-Opfern und Kriegstoten.
Das 1948 errichtete Denkmal für die Opfer des Zweiten Weltkrieges am Ende des Gräberfeldes. Es erinnert an eine Zikkurat. Am Hügel steht ein Steinblock mit der Inschrift Den Opfern einer leidvollen Zeit vorne und der lateinischen Entsprechung cruente tempore inmerito caesis auf der Rückseite.
Verwitterter Gedenkstein für die KZ-Opfer. Insgesamt wurden 1.399 KZ-Opfer hier begraben. Die meisten der KZ-Häftlinge starben in Linz nach ihrer Befreiung auf Grund von Erschöpfung, Hunger oder den gesundheitlichen Schädigungen durch die Haft. Weiters sind seit 1948 hier 33 Personen, die im „Lager 60“ in Hörsching verstarben, bestattet.
Die Namen von 432 hier begrabenen zivilen Toten der Bombardierungen von Linz im Zweiten Weltkrieg sind auf zehn Gedenktafeln zu lesen. Sie wurden ebenso wie danebenliegenden KZ-Opfer nach Kriegsende bestattet, letztere blieben aber bis 2008 namenlos. Von 2005 bis 2008 wurden dann 403 Namen von KZ-Opfern recheriert und auf ebenfalls zehn Gedenktafeln am Boden angebracht. Eine elfte Tafel erinnert an die namentlich unbekannten Opfer des NS-Terrors. Den Opfern nationalsozialistischer Konzentrationslager / Die Stadt Linz.
Gedenktafel der Gedenkstätte für die Linzer Bombenopfer, gemeinsam mit den Namenstafeln 1957 errichtet.
1948 wurden hier 890 sowjetische Kriegstote begraben, die von anderen oberösterreichischen Friedhöfen hierher gebracht wurden. Das Denkmal für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Soldaten besteht aus der Granitplatte und vier Obelisken bei den Gräbern, auf denen Daten aus dem Verlauf des Zweiten Weltkrieges stehen.
1966 wurde ein Sondergrabfeld für Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs eingeweiht und ein Denkmal für die Toten der volksdeutschen Heimatvertriebenen errichtet, die von den NS-Behörden aus Ostmitteleuropa ausgesiedelt wurden, im Krieg schließlich fliehen mußten oder nach Kriegsende vertrieben wurden.
Februardenkmal. Denkmal für die Toten des 12. Februar 1934. Ein halbrunder Platz mit Gedenkstein der SPÖ in der Mitte, umgeben von Steinsäulen, zwei davon mit Metallfiguren verziert.
Hey!
AntwortenLöschenWenn du das nächste mal in Traun bist, solltest du unbedingt einen Besuch in der Brauerei einplanen. Das Bier dort ist echt lecker ;-)
lg
danke, bei einem nächsten Mal bräuchte ich dann eh ein anderes Besichtigungsprogramm
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