3.3.2013
Bevor es zum Fußballspiel ging, wurde die Kärntner Stadt Wolfsberg Wolfsberg (slowenisch Volšperk oder Volčji breg) besichtigt. Rund 25.000 Menschen leben in der Bezirkshauptstadt des Lavanttals.
Der Judenstein mit eingravierter Jahreszahl und die im Jahr 2000 aufgestellte Tafel erinnern an die blutigen Pogrome in Wolfsberg in den Jahren 1338 und 1348/49. Es gab eine Massenhysterie aufgrund der Legende einer sogenannten Hostienschändung, einer der damals verbreiteten antisemitischen Märchen. Über 70 Menschen − Männer, Frauen und Kinder − wurden brutal umgebracht und der Rest der jüdischen Gemeinde Wolfsbergs vertrieben.
Die 2001 aufgestellte (auf November 2000 datierte) Gedenktafel erinnert an nach 1938 von den Nazis vertriebene und ermordete Wolfsberger Jüdinnen und Juden. In Wolfsberg wurde bereits 1923 eine der ersten NSDAP-Ortsgruppen Kärntens gegründet. Am Juliputsch 1934 beteiligten sich im Lavanttal rund 1.300 Nazis und hielten Wolfsberg einen Tag lang besetzt. Vier Tage lang − so lange wie nirgendwo sonst in Österreich − dauerten die Kämpfe mit dem Bundesheer und den Heimwehren des austrofaschistischen Regimes im Bezirk Wolfsberg. Daran beteiligt war der Wolfsberger Franz Novak, ein österreichischer NS-Verbrecher, der u.a. den Holocaust an den ungarischen Jüdinnen und Juden 1944 maßgeblich mitorganisierte.
Die katholische Markuskirche, eine romanische Kirche aus dem 13.Jh. mit gotischen und frühbarocken Umbauten. Blickfang ist der 1639 auf 72 Meter aufgestockte Turm.
Unter den Grabdenkmälern an der Außenwand der Kirche ist auch ein Relief aus römischer Zeit. Es zeigt einen Schreiber in typischer Toga.
Gegenüber befindet sich die gotische Bäckerkapelle aus dem späten 15.Jh., die der Bäckerinnung gehört. Im 18.Jh. wurde die Fassade um einen kleinen Turm ergänzt. Im Inneren soll sich ein schöner gotischer Flügelaltar befinden, doch die Kirche ist im Winter nur Donnerstag und Freitag offen.
Das Paurische Haus, ein um 1500 errichtetes herrschaftliches Gebäude, das auch oberes Schloß genannt wurde und dem Vogt als Wohnsitz diente. Über einen überdachten hölzernen Gang war es mit der Burg verbunden.
Die Burg wird erstmals im 12.Jh. erwähnt. Im 16.Jh. wurde sie angesichts der militärischen Bedrohung aus dem Osmanischen Reich zu einer Festung im Renaissancestil ausgebaut. Davon ist fast nichts mehr zu sehen, nachdem das heutige Schloß Wolfsberg nach 1846 im englischen Tudorstil als Sitz der Adelsfamilie Henckel-Donnersmarck umgebaut wurde.
Der gotische Reckturm ist der letzte Turm der von der Stadtmauer noch erhalten ist. Jahrhundertelang diente er als Gefängnis und Folterkammer.
Blick über Wolfsberg vom Reckturmweg aus
Landschaft
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