Samstag, 16. März 2013

Blätter, Februar 2013




Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 2/2013
128 S.







Manfred Quiring erinnert anläßlich der Olympischen Spiele in Sotschi 2014 an die Geschichte dieser Kaukaususregion: „Daß gerade hier vor 150 Jahren eines der blutigsten Kapitel in der langen Reihe russischer Eroberungen tragisch zu Ende ging, spielt in der russischen Öffentlichkeit keine Rolle. − aber auch nicht im Westen (Anm.) − Was auch kein Wunder ist, geht es doch ,nur um die Tscherkessen. Daß die Region um Sotschi deren letztes politisches Zentrum war, ist im stark nationalistischen Rußland längst vergessen oder verdrängt. Dabei besiedelten die Tscherkessen einst weite Teile des Kaukausus, bevor sie und zahlreiche andere kaukasische Völker in einem jahrzehntelangen Eroberungskrieg im 18. und 19. Jahrhundert zu Hunderttausenden getötet oder ins Exil getrieben wurden.“
Zwischen 1763 und 1864 überzog beiderseits mörderischer Krieg das Land, bei einer Bevölkerung von zwei Millionen Menschen gab es 400.000 tscherkessische Tote. Nach Kriegsende wurden vor allem über den Hafen Sotschi fast 500.000 Menschen in die Türkei depotriert. Eine ,ethnische Säuberung dieses Ausmaßes hatte es in der Welt bis dahin nicht gegeben.

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