Montag, 7. Januar 2013

Blätter, September 2012




Blätter für deutsche und internationale Politik
Heft 9/2012
128 S.







Im dritten Teil ihrer Gespenstergeschichte des Kapitalismus führt Arundhati Roy ihre Gedanken zur Tätigkeit politischer Stiftungen zur Verbreitung der kapitalistischen Ideologie fort, teils sehr pointiert und über die Maßen zugespitzt in manchen Urteilen.
Achim Engelberg rezensiert das letzte zu Lebzeiten auf deutsch erschienen Buch des großen Eric Hobsbawm.

1 Kommentar:

  1. Was ist Kapitalismus?

    Heute ließe sich darüber streiten, ob ein Herr Reithofer, Topmanager bei BMW, für seine 6,2 Mio. Euro Jahresgehalt genug gearbeitet hat, doch wenn es sich für BMW rechnet, sei es ihm gegönnt. Allerdings lässt sich nicht darüber streiten, dass die Familie Quandt, Hauptaktionär bei BMW, für ihre 650 Mio. Euro Rendite, die sie 2011 abkassierte, gar nicht gearbeitet hat. Es steht außer Frage, dass diese 650 Mio. Euro nicht verdient, sondern gestohlen wurden – gestohlen von vielen anderen Menschen, die für ihre jeweilige Arbeitsleistung unter normalen Umständen einen höheren Lohn verdient hätten. Wie konnte der Familie Quandt dieser Raubzug in aller Öffentlichkeit gelingen, ohne dafür angeklagt und von manchen sogar noch bewundert zu werden?

    "Betrachten wir uns die gegenwärtige Moral etwas genauer, so erkennen wir, dass es sich um eine doppelte … Moral handelt. Die in den Staatsgesetzen und in der öffentlichen Meinung verankerte Moral soll verhindern, dass der Einzelmensch in eigennütziger Weise gegen den Nutzen seiner Mitmenschen und damit gegen den Gemeinnutzen verstößt, z. B. durch Diebstahl und Betrug. Aber sie erreicht diesen Zweck nur in einem verhältnismäßig kleinen Teilbereich der menschlichen Gesellschaft, nämlich nur für die Menschengruppe der wirtschaftlich Schwachen, also der Arbeitenden. Der wirtschaftlich Starke, also der Kapitalist, hat ja die moralisch verwerflichen, d. h. durch die Gesetze verbotenen und durch die öffentliche Meinung verfemten Mittel nicht nötig zur Verwirklichung des Eigennutzes mit Schädigung der Mitmenschen und des Gemeinwohles und zwar im allergrößten und praktisch uneingeschränkten Ausmaß. …

    http://www.deweles.de/files/nwo_moralisch.pdf

    ...Der geschilderten, innerlich so verlogenen Moral mit all ihren, hier nur kurz angedeuteten schädlichen Auswirkungen stellen wir nun die natürliche und sinnvolle Ordnung entgegen, welche die Natürliche Wirtschaftsordnung nicht nur für die wirtschaftlichen Beziehungen der Menschen untereinander darstellt, sondern auch für den Aufbau der Gesellschaft und darüber hinaus jeder menschlichen Gemeinschaft nahe legt."

    Die natürliche und sinnvolle Ordnung … lässt bis heute auf sich warten, weil es zur Überwindung der verlogenen Moral erst einmal einer allgemeinen Gottesaustreibung bedarf:

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2011/08/grande-finale.html

    Der "liebe Gott" (künstlicher Archetyp Elohim, definiert durch Genesis_1,1-2,4a) ist also nichts anderes als der Kapitalismus, der den Restverstand von Karl Marx, auch wenn er sich selbst für "ungläubig" hielt, genauso ruinierte wie das Denkvermögen aller anderen (noch) unbewussten Menschen, die den elementaren Erkenntnisprozess der "Auferstehung aus dem geistigen Tod der Religion" bis heute nicht durchlaufen haben:

    Mammons Tempel

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