Samstag, 11. Juni 2011

spw 183




spw
Heft 183 (2/2011)
April 2011
71 S.






Der Heftschwerpunkt zum Thema der Sicherheit der Pensionen bestärkt mich in meiner Ansicht, den brüchigen sogenannten privaten Säulen nicht im mindesten zu trauen. Diese kapitalmarktorientierte Pensionsfinanzierung ist kein Modell der Finanzierung von Pensionen, sondern eines zur Umverteilung von öffentlichen Mitteln in den Aktienmarkt, ein Programm zur Förderung der Börsenspekulation. Ich habe kein Vertrauen darauf, daß im Alter der Finanzmarkt über einen längeren Zeitraum keine Krise erleben wird, um mir meine Pension aus Spekulationsgewinnen auszuzahlen. Die Geschichte lehrt, daß auf Jahre der Konjunktur immer Jahre der Krise folgen. Mein Vertrauen darauf, daß es im Alter einen Staat gibt, ist höher als darauf, daß die Börse über die Jahrzehnte (?) meiner Pension eine Konjunktur erlebt. So schlimm könnte sich die demographische Frage gar nicht entwickeln, daß sie diese Grundtatsache erschüttern könnte.
Denn nur eine gesetzliche Rentenversicherung, die das Ziel hat, allein für ein auskömmliches Einkommen im Alter zu sorgen, minimiert Unsicherheit und Risiken für das Individuum. Denn auch bei guter Ausgestaltung sind betriebliche Altersvorsorge und private Vorsorge mit hohen Risiken für das Individuum behaftet. Denn der Zugang zu einer betrieblichen Altersvorsorge oder die Rendite in der privaten Altersvorsorge sind das Ergebnis allgemeiner Bedingungen am Arbeitsmarkt und der Gesamtwirtschaft, die das Individuum nicht beeinflussen kann. schreiben die Autorin und die Autoren der Einleitung. Der Schwerpunkt im Heft bilanziert ein Jahrzehnt Pensionsreformen in Deutschland, nach dem Einstieg in die börsenspekulativ gestützte Pensionsfinanzierung in der Zeit der neoliberalen Finanzmarkteuphorie durch Rot-Grün 2001.

Interessant ist in der Ausgabe weiters ein Artikel von Britta Lenz zur Frage von Chance oder Zerfall? der israelischen Labour Party. Bereits die Fragestellung zeugt von gesundem Optimismus.

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