Mittwoch, 26. Oktober 2016

Spitz

26.10.2016

In Spitz in der Wachau wurde ein Fußballspiel besucht. 1.600 Menschen leben hier.

Seit bald zweittausend Jahren ist die Landschaft der Wachau vom intensiv betriebenen Weinbau geprägt. Die Berge sind zu Weingärten-Terrassen umgearbeitet.


Spitz


Die Ruine Hinterhaus. Die Burganlage auf einem Bergrücken wurde erstmals 1243 schriftlich erwähnt. Der älteste Bestandteil ,die Hauptburg, bestand allerdings schon im 12.Jh. Während des habsburgischen Bruderzwistes wurde die Burg Hinterhaus 1409 erobert und zerstört. Zwei Jahrzehnte später wurde sie nach 1438 wieder aufgebaut, hielt 1463 einer Belagerung stand aber wurde 1493 von ungarischen Truppen erobert. Seit 1500 wurde Hinterhaus nicht mehr bewohnt und verfiel. In der ersten Hälfte des 16. Jh. wurde die Verteidigungsanlage nochmals instandgesetzt, aber nachdem sie 1620 durch die kaiserlichen Truppen zerstört worden war wurde sie danach nicht mehr wiederaufgebaut und zur Ruine.


Das Schloss Niederhaus, das sogenannte Untere Schloss, stammt im Nordflügel im Kern aus dem 15.Jh. Im Jahr 1285 wurden in Spitz zwei Burgen schriftlich erwähnt, die Burg Hinterhaus und die Niedere Feste, das heutige Schloss. Die Untere Burg lag am Rande des Mauergürtels, der den Markt Spitz umgab. Unter ihrem v.a. gegen Räuber gerichteten militärischen Schutz konnte sich Spitz als Handelsplatz entwickeln. Im 15.Jh wurde sie zerstört, im 16./17.Jh. ließen sich Adelsgeschlechter auf den Grundmauern ein Schloss im Renaissancestil als Herrschaftssitz errichten.


1613 ließ die Herrschaft eine protestantische Schlosskapelle errichten. Sie wurde Volksmund später „Judentempel“ genannt, was sich irreführenderweise von „Luthertempel“ ableitete. Vom ursprünglich freistehenden Rechteckbau der ehemaligen Schlosskirche sind die Außenmauern teilweise erhalten. Im 1618 beginnenden Dreißigjährigen Krieg kämpft der Spitzer Gutsherr Hans Lorenz II. von Kueffstain als Feldherr auf Seite der Protestanten gegen die Soldaten des katholischen Kaisers. 1620 wird von der kaiserlichen Armee daraufhin Spitz samt Schloss überfallen, geplündert und niedergebrannt. Die protestantische Schlosskirche wird später nicht mehr aufgebaut.


Ehemaliges Stadttor. Spitz war mit einer Mauer gegen kriegerische Angriffe geützt. Die Tormauer nordwestlich des unteren Schlosses wurde im 17.Jh. umgebaut.



Straßenszenen


Die spätgotische Spitzer Pfarrkirche wurde in mehreren Abschnitten vom 14.Jh bis ins 1. Viertel des 16.Jh. errichtet.


Typische Steinmauern und Weinstöcke


Der Bahnhof der Wachaubahn, die als Teil der Donauuferbahn 1909 fertiggestellt wurde. Die Schienen wurden über den Hochwassermarken von 1889 verlegt und verlaufen daher höher als die Straße, wodurch die Bahn eine erhöhte Hochwassersicherheit hatte. 2011 wurde nach jahrelangen Problemen der reguläre Zugsverkehr der ÖBB eingestellt. In der Tourismussaison fährt eine niederösterreichische Tourismusbahn.


Drehort des als Tourismuswerbung dienenden Spielfilms Mariandl aus dem Jahr 1961.


Die 1928 errichtete Rollfähre verbindet die Orte Spitz und Arnsdorf über die Donau. 2007 übersah hier ein Kleinflugzeug das über den Fluss gespannte Tragseil, verfing sich darin und stürzte in die Donau, wobei alle vier Insassen starben.


Wachau


Wetterstation

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