Montag, 18. März 2013

Karviná

17.3.2013

Im äußersten Nordosten Tschechiens liegt an der polnischen Grenze im oberschlesischen Steinkohlerevier die Industriestadt Karviná (deutsch Karwin, polnisch Karwina). Eine kleine Stadtbesichtigung stand an, bevor es zu einem Fußballmatch ging.
Es leben hier rund 65.000 Menschen, davon gehören nur mehr rund 8 Prozent zur polnischen Minderheit. Die heutige Stadt entstand während der deutschen Besatzung 1944 aus einer 1948 bestätigten Zusammenlegung der alten Stadt Fryštát (deutsch Freistadt, polnisch Frysztat) mit den Bergbauzentrum Karviná und vier weiteren Ortsteilen. Der historische Kern des alten Freistadt ist das heutige Stadtzentrum der weitläufigen Industriestadt. Obgleich hier weiter ein Zentrum der polnischen Minderheit ist, ist von der alten Multitkulturalität nur mehr wenig über. In der alten Bezirkshauptstadt Freistadt des Kronlands Österreich-Schlesien der österreichisch-ungarischen Monarchie waren 1910 60 Prozent der 5.000 Einwohnerinnen und Einwohner polnisch, 35 Prozent deutschsprachig und nur 5 Prozent tschechisch.

Das Rathaus. 1504 wurde hier ein Haus von der Stadt erworben, das Holzhaus brannte aber bereits 1511 im Stadtbrand ab. Das Rathaus wurde neu errichtet und zwischen 1564 und 1569 im wesentlichen in der heutigen Gestalt mit seinem Turm im Renaissancestil erbaut.


Der Hauptplatz Masarykovo náměstí, umgeben von Häusern aus dem 18. und 19.Jh.


An der Stelle des heutigen Schlosses (zámek Fryštát) an der Ecke des Platzes wurde an der Wende vom 13./14.Jh. eine erste Burg errichtet, die nach einem Brand 1511 zu einem Renaissanceschloß umgebaut wurde. Die heutige Ansicht stammt aus dem Umbau im klassizistischen Empire-Stil nach 1792. Bis 1945 herrschten und residierten hier Adelsfamilien, dann saß hier bis 1989 die Stadtverwaltung, 1994 wurde das Schloß für die Öffentlichkeit geöffnet.


Die Heiliggeistkirche neben dem Schloß ist das älteste Gebäude der Stadt. Die Kirche geht aus das 14.Jh. zurück, wurde 1511, 1617 und 1718 von Bränden zerstört und jeweils in teilweise neuer Gestalt wiederaufgebaut. Das heutige Aussehen stammt im wesentlichen vom Umbau des Jahres 1792.

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