Montag, 23. Juli 2012

Hodonín

22.7.2012

Die mährische Stadt Hodonín (deutsch Göding) liegt im Südosten Südmährens, am tschechisch-slowakischen Grenzfluß March. Rund 25.000 Menschen leben hier. Nebst der Stadtbesichtigung wurde ein Fußballspiel besucht.

Der tschechoslowakische Staatsgründer Tomáš G. Masaryk wurde hier geboren.


Ein Denkmal im Stil des sogenannten „sozialistischen Realismus“ aus kommunistischer Zeit erinnert an den mit Waffengewalt niedergeschlagenen Dezemberstreik des Jahres 1920.


Das Rathaus (radnice). Vom Mittelalter an lebte hier stets eine zahlreiche deutsche Minderheit (1910: 5952 Tschechisch- und 5223 Deutschsprachige), die aber bereits nach dem Ende der Monarchie stark abwanderte. Die letzten Verbliebenen wurden nach dem Ende der Nazi-Besatzung vertrieben.


gegenüber am Masayrk-Platz (Masarykovo náměstí) steht die barocke Laurenz-Kirche (Kostel sv. Vavřince) aus den 1780er Jahren


Der alte jüdische Friedhof (Židovský hřbitov) wurde 1620 angelegt. 1974 wurde er in eine öffentliche Grünfläche umgewandelt und die meisten historischen Grabsteine in den 1920 eröffneten neuen jüdischen Friedhof transportiert. Aus nicht ganz klaren Gründen wurde etwa ein dutzend Grabsteine hier belassen. Ein Gedenkstein erinnert an die Gräber und die von 1938 bis 1945 Verfolgten und Ermordeten. 1930 lebten hier 670 Jüdinnen und Juden, die nach 1939 erst ins benachbarte Kyjov und dann ins KZ Theresienstadt verschleppt wurden, bevor sie 1942 in Vernichtungslager deportiert und dort umgebracht wurden.


Das barocke Schloß aus dem 17./18.Jh. steht an der Stelle einer ehemaligen Burg aus dem 11.Jh. am Ufer der alten March (Stará Morava). Seit 1948 ist hier ein Museum untergebracht, das sich hauptsächlich Tomáš G. Masaryk widmet. Die Ausstellung ist sonntags aber nur am Nachmittag geöffnet und zu diesem Zeitpunkt befand ich mich bereits in Přerov.

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