Samstag, 12. Januar 2019

San Marino

12.1.2019

In der Città di San Marino, Hauptstadt des Kleinstaats San Marino, wurde ein Fußballspiel besucht. 4.000 Menschen leben in der Stadt San Marino, 33.000 im aus neun Gemeinden bestehenden ganzen Staat.

Die Città di San Marino (Stadt San Marino) ist die Hauptstadt der Republik San Marino, aber nicht zuletzt aufgrund der zwar markanten, aber doch auch einschränkenden geographischen Lage am Berg Titano nur die drittgrößte (Bevölkerungszahl) bzw. viertgrößte (Fläche) Gemeinde des Landes. In den ersten Jahrhunderten ihres Bestehens ab dem 4.Jh. war die Unbekanntheit der kleinen Gemeinschaft und ihre Abgeschiedenheit am Berg der beste Schutz. Im 10.Jh. wurde aber schließlich auch mit dem Bau von im Lauf der Jahrhunderte immer mächtiger werdenen Befestigungsanlagen begonnen. Es wurden am Berg drei Burgen errichtet und riesige Zisternen zum Speichern von Regenwasser in den Felsen gehauen, um in Kriegen eine unabhängige Wasserversorgung zu haben.


Stadttor


Die Republik San Marino ist die älteste bestehende Republik der Welt. Der Sage nach habe der christliche Heilige Marinus im Jahr 301 am Monte Titano ein Kloster gegründet, aus dem nach seinem Tod im Jahr 366 der Staat San Marino als freie Republik entstand.


Die drei mittelalterlichen Burgen auf dem Monte Titano sind die Wahrzeichen von Stadt und Republik San Marino.


Viele Kriege gab es im Mittelalter, da umliegende Bischöfe und Herrscher (insbesondere die Malatesta) ihre Soldaten zur Eroberung schickten. Erst 1503 konnte das Heer von Cesare Borgia, dem Sohn von Papst Alexander VI., San Marino erobern, aber nach einem Aufstand nicht halten. 1739 ließ Kardinal Giulio Alberoni, der damalige päpstliche Legat der Romagna, seine Armee in die Republik San Marino einmarschieren. Mit zivilem Ungehorsam und geheimen diplomatischen Briefen an den Papst erreichten die Sanmarinesen aber 1740 den Rückzug der Soldaten des Kirchenstaats. Das Denkmal Monumento a Girolamo Gozi erinnert an Girolamo Gozi, der eine führende Rolle bei der Wiedererlangung der Selbständigung hatte.


Straßenszenen


Neben dem Straßenweg führt auch eine Seilbahn auf den Monte Titano.


Man sieht vom Berg weit hinaus und bis nach Rimini an die Meeresküste. Um das Jahr 1200 begann San Marino durch Gebietskauf sein Territorium unterhalb des Berges zu vergrößern.


Der Palazzo Pubblico ist der Sitz der Regierung des Staats und der Stadt. Das Gebäude wurde 1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance anstelle eines Vorgängerpalasts aus den Jahren 1380 bis 1392 errichtet. Seit 1243 werden in Anlehnung an das altrömische Konsularprinzip zwei „Capitani Reggenti“ für jeweils sechs Monate als gemeinsames Staatsoberhaupt gewählt. Das Regierungssystem folgt der Verfassung aus dem Jahr 1600, der ältesten gültigen republikanischen Verfassung der Welt.


Auf der Piazza della Libertà (Freiheitsplatz) vor dem Regierungspalast steht die Statua della Libertà (Freiheitsstatue). Freiheit, lateinisch libertas bzw. italienisch libertà, ist in der Wortbedeutung von staatlicher Unabhängigkeit ein staatsbildender Schüsselbegriff der Republik San Marino. Die Statue ist ein historistisches Werk des 19.Jh. nach antikem Vorbild, bezahlt von der deutschen Gräfin Otilia Heyroth Wagener aus Berlin im Jahre 1876.


Die Basilica di San Marino wurde 1826 bis 1838 im klassizistischen Stil gebaut und 1855 geweiht. Die Kirchengeschichte geht an dieser Stelle bis auf das Jahr 530 zurück. Die Vorgängerkathedrale musste aufgrund Baufälligkeit 1807 abgerissen werden. Nur der Glockenturm gehörte bereits zum Vorgängerbau und wurde im 17.Jh. in romanischem Stil erbaut.


Am zentralen Platz im Altarraum der Basilika steht eine Statue des Staatsheiligen Marinus. Unter dem Altar befinden sich menschliche Überreste, die seit ihrer Auffindung 1586 als Reliquien des Marinus verehrt werden. Die Anbetung des Marinus ist in San Marino seit jeher keine rein religiöse, sondern eine staatlich bedeutende Angelegenheit.


Der alte Thron der Capitani Reggenti in der Basilika. Man beachte die zwei Plätze umfassende Sitzbank für die beiden Staats- und Regierungschefs.


Gefühlt 90% der Geschäfte in der Altstadt richten sich an Touristinnen und Touristen. Feilgeboten werden neben allerhand üblichem Tand vor allem Mordwerkzeuge: Hieb-, Stich- und Schusswaffen in allerlei Ausführung.


Mauern


Die Burg Torre Guaita, auch La Rocca oder Prima Torre, wurde im 11. Jh. als Wehrturm errichtet und bis ins 16. Jh. um- und ausgebaut.


Blick auf das größte Stadion San Marinos, das in Serravalle steht.


Die Burg Cesta („Kiste“), auch Fratta oder Seconda Torre, wurde im frühen 13.Jh. als Wachtturm am höchsten Punkt des Monte Titano errichtet. Im 14.Jh. wurde die Wehranlage erweitert und in das Befestigungssystem der Stadt einbezogen. Heute ist hier seit 1956 ein Museum alter Waffen und Tötungswerkzeuge.


Ausblicke


Gedenkstätte der Republik San Marino für die von den Nazis Ermordeten des Holocausts


Straßenszene

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen