21.7.2018
Im oberösterreichischen Lambach wurde der Sportplatz besichtigt. 3.400 Menschen leben hier.
Das Stift Lambach wurde 1056 als Benediktinerkloster durch den Würzburger Bischof Adalbero gegründet, der als letzte Nachkomme der Grafen von Wels-Lambach den Herrschaftssitz seiner Eltern zum Kloster umwidmete. 1784 wurde das Kloster im Zuge der Kirchenreformen von Kaiser Joseph II. aufgehoben, aber nach wenigen Jahren wieder eingerichtet.
1941 wurde das Stift von den Nazis beschlagnahmt, die Mönche hinausgeworfen und hier eine NAOPLA eingerichtet, eine der Eliteschulen, in denen Kinder zu Nazi-Führern erzogen wurden. Die Nazis erfanden hier eine „Hakenkreuz-Legende“, dass der hier 1896 bis 1898 kurz als Volksschüler und Sängerknabe untergebrachte spätere Menschheitsverbrecher Adolf Hitler vom Wappen des vormaligen Abts Theodorich Hagn (Regierungszeit von 1858 bis 1872), das aus dem Familiennamen und dem Benediktinerkreuz besteht, zum Hakenkreuz inspiriert worden wäre. Das ist zwar frei erfunden, da das Hakenkreuz schon vor Hitler als rechtsextremes Symbol existierte, dennoch gibt es bis heute einen Nazi-Tourismus, bei dem manchmal ganze u.a. italienische Reisegruppen hierher kommen, um Hitler und das Hakenkreuz zu bewundern. 2015 ließ der Abt das Hagn-Familienwappen durch die Initialien TH ersetzen.
Arkadenhof des Stifts
Gänge im Stift
Straßenszenen in Lambach
Der Obelisk mit Doppelkopfadler der Habsburger wurde als Kriegerdenkmal für die Soldaten errichtet, die bei der Verteidigung der Herrschaft der Habsburger in den Kämpfen um Lambach in den Napoleonischen Kriegen umgebracht wurden. 1800, 1805 und 1809 brachten sich hier mehrere tausend Menschen aufgrund der Traunbrücke gegenseitig um, da ihre Kaiser um Macht stritten.
Ein Zaun am Rathaus wurde aus dem Metall eingeschmolzener Gewehre aus den napolenonischen Kriegen gefertigt.
Rataus auf dem Lambacher Marktplatz
Das Gemeindewappen zeigte eine nackte Frau auf einem Boot. Das Wappen hat seinen Ursprung in der Legende von der Jungfrau Flavia, die von ihrem Vater wegen ihres christlichen Glaubens in einem Boot auf der Ager ausgesetzt worden wäre. Das Boot wäre hier an der Mündung der Ager in die Traun gestrandet und Flavia von einem christlichen Hirten aufgenommen worden. Das Wappen war das Wappen des Stiftes Lambach, das nach Aufhebung der Grundherrschaft dann 1850 vom Markt Lambach übernommen wurde.
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