Beim Aufenthalt in Alicante 2017 wurden bereits die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der spanischen Stadt besichtigt.
MARQ
Das 1932 gegründete Archäologische Museum Museo Arqueológica de Alicante (MARQ) ist seit 2002 in einem ehemaligen Spitalsgebäude untergebracht.
Ausstellungsraum zur Steinzeit. Sehr spannend in der Gestaltung ist, dass hier die Fundstücke mit Zeichnungen ihrer Verwendung im Alltagsleben jener Zeit kombiniert und dadurch anschaulich sind.
Über die in ur- und frühgeschichtlicher Zeit bis zur Romanisierung im Römischen Reich auf der Halbinsel lebende iberische Kultur wusste ich leider sehr wenig. Dies war daher der für mich interessanteste Abschnitt.
Im Saal über die römische Zeit werden die Ausstellungsstücke mit Videoanimationen zum Alltagsleben jener Zeit ergänzt.
Im Mittelalter-Raum finden sich die islamische und christliche Epoche jener Zeit gemeinsam.
Der Zeithorizont der Ausstellung spannt sich bis in die Neuzeit und Moderne.
Ein unerwartet spannender Ausstellungsteil ist eine Art Making-of der Archäologie mit Darstellung archäologischer Arbeit, insbesondere in den für Alicante wesentlichen Disziplinen der Stadtarchäologie und Unterwasserarchäologie.
Lucentum
Etwa drei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt auf dem Hügel Tossal de Manises die archäologische Ausgrabungsstätte der iberisch-römischen Stadt Lucentum.
Lucentum ist die Vorgängersiedlung der heutigen Stadt Alicante, lange Zeit bevor die Burg von Alicante am hier rechts zu sehenden Berg und die Stadt in der Bucht darunter entstanden.
Eingang am ehemaligen Osttor der Stadtmauer. Die Stadtmauer umfasste ein Stadtgebiet von etwa drei Hektar auf der Hügelspitze.
Die ältesten archäologischen Reste der Stadt stammen von Ende des 5. / Beginn des 4.Jh.v.u.Z., die eigentliche Stadtgründung erfolgte wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 3.Jh., lange vor der römischen Besetzung im 1.Jh.v.u.Z.
Straßenszene
Mosaikfußboden aus römischer Zeit
Bei der Stadt handelt es sich wahrscheinlich um eine karthagische Gründung. Einige architektonische Details in Häusern wie eingebaute Zisternen zur Wasserspeicherung sind nicht charakteristisch für iberische Bauten und deuten darauf hin, dass sie von ausländischen, wahrscheinlich karthagischen, Baumeistern gebaut wurden.
Im 2.Jh.v.u.Z. wurde der Ort zerstört und wahrscheinlich auch zum großen Teil für kurze Zeit verlassen. Dies war sicherlich eine Folge des Zweiten Punischen Krieges zwischen Karthago und Rom. Am Ende des 2.Jh. wurde die Festung wieder neu errichtet. Der Charakter des Ortes in dieser Zeit ist unklar, doch wird er rein militärische Funktionen gehabt haben. 201 v.u.Z. wurde die Festung von den Römern erobert, die sie Lucentum nannten. Am Ende des 1.Jh.v.u.Z. wurde der Ort zu einer Stadt ausgebaut und erhielt ein Forum.
Blick auf das Forum
Im 3.Jh. u.Z. war die Stadt weitestgehend verlassen. Eine Besiedlung erfolgt erst wieder im 8.Jh. durch die Mauren. Hier war ihre Nekropole (Friedhof).
Keine römische Stadt ohne Thermenanlage, in der die reichen römischen Bürger (Männer) entspannten.
Überrest und Rekonstruktion
Kurzweiliger Besuch
Albufereta
Abschließend wurde noch zum Strand des bei Lucentum liegenden Stadteils von Alicante namens Albufereta geschaut.
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