13.4.2017
Im italienischen Mestre wurde ein Fußballspiel besucht. 200.000 Menschen leben hier.
Mestre ist seit 1926 Teil von Venedig. Das am Festland liegende Mestre ist aber historisch eine eigene Stadt, die heute viel größer ist als die räumlich durch das Meer getrennte Lagunenstadt Venedig, in der nur 60.000 Menschen leben. Vor hundert Jahren war es umgekehrt, da lebten noch 200.000 in Venedig und nur 20.000 am Festland in Mestre.
Mestre war bereits in der römischen Antike bewohnt. Im Mittelalter unterstand Mestre vom 10. bis zum 14.Jh. erst dem Bischof und dann der Stadt Treviso bis 1337 venezianische Soldaten Stadt und Burg Mestre besetzten und sie der Republik Venedig einverleibten (und 1338 auch Treviso selbst). Mestre wurde sowohl ein venezianischer Festland-Handelsstützpunkt als auch militärischer Vorposten zum Schutz der Inselstadt selbst.
Von der einstigen Stadtburg von Mestre, dem Castello di Mestre aus dem 11.Jh., ist heute nur mehr der Uhrturm aus dem 13.Jh. übrig. 1513 wurde die Festung bei einer Belagerung, Eroberung und Plünderung der Stadt durch spanische Truppen schwer beschädigt und im 18.Jh. war sie militärisch nutzlos geworden. Die Burgmauern wurden abgerissen und das Gelände Teil der Stadt.
Straßenszene
Die zentrale Piazza Ferretto. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Hauptplatz nach dem Antifaschisten und im Februar 1945 von italienischen faschistischen Schwarzen Brigaden getöteten Partisanen Erminio Feretto benannt.
Der Dom, Duomo di San Lorenzo, wurde zwischen 1781 und 1805 in klassizistischem Stil neu errichtet, nachdem hier zuvor mehrere mittelalterliche Vorgängerkirchen gestanden waren.
Mestre wurde im 20.Jh. das industrielle Zentrum Venedigs, wo Petrochemieindustrie und der Hafen waren und die Arbeiterinnen und Arbeiter zuzogen. 1931 lebten hier noch 35.860 Menschen, 1963 waren es bereits über 200.000.
Galleria
1980 wurde hier der Industriemanager Sergio Gori von den linksradikalen Terrororganisation der Brigatte Rosse ermordet.
Blick über die Lagune auf Venedig
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