21.4.2017
In Deutschlandsberg in der Weststeiermark, die im Süden den Bundeslandes liegt, wurde ein Fußballspiel besucht. 11.700 Menschen leben hier.
Die Siedlung entstand im Mittelalter zu Fuß der Burg Landsberg, die 1153 als Lonsperch erstmals schriftlich erwähnt wurde. Im 19.Jh. wurde dem Ortsnamen Deutsch- vorangesetzt, um Verwechslungen mit dem damals ebenfalls in der Steiermark und heute in Slowenien liegenden Windisch-Landsberg (Podčetrtek) zu vermeiden.
Die Burg auf einem Felsvorsprung über dem Fluss Laßnitz. In der ersten Hälfte des 12.Jh. wurde ein Bau mit einem Hauptturm aus Stein vermutlich unter Erzbischof Konrad I. errichtet. 1292 wurde auf der Burg Deutschlandsberg der Landsberger Bund als Grundlage des Aufstandes des steirischen Adels gegen den habsburgischen Herzog Albrecht I. abgeschlossen. Nach einem Brand im 13.Jh. wurde im 14.Jh. eine neue gotische Burganlage errichtet. Vom 12. Jahrhundert bis zum Jahr 1803 war die Burg Verwaltungssitz für die Besitzungen der Erzdiözese Salzburg in der Weststeiermark, später gehörte sie zum Fideikommissgut der Herrschaft der Fürsten Liechtenstein. 1932 erwarb die Stadtgemeinde Deutschlandsberg die Burg. Der romanische Turm wurde in den Jahren 2011/12 nach Plänen, die aus der Zeit um 1803 stammten, wieder aufgebaut. 1981 wurde ein Museum eröffnet.
Das seit 1920 als Rathaus verwendete Gebäude wurde erstmals im 14.Jh. als zur Burg Deutschlandsberg gehöriger Hofkeller erwähnt und diente als Wohnhaus für Verwalter und Beamte. Sein heutiges barock-klassizistisches Aussehen erhielt das Haus im 18.Jh.
Während des Juliputsches der Nazis 1934 wurden die Stadt und Umgebung von Deutschlandsberg am 25. Juli 1934 nahezu vollständig von den aufständischen Nazis beherrscht. Der Gendarmerieposten und die Bezirkshauptmannschaft wurden von ihnen umstellt. Bahnhof, Postamt etc. wurden besetzt. Als eine Einheit der austrofaschistischen Heimwehren zum Gendarmerieposten durchzubrechen versuchte, gab es drei tote Heimwehrmänner und einen toten Nazi. Am 26. Juli hatten Gendarmerie und Heimatschutz die militärische Oberhoheit zurückgewonnnen. Nach dem Scheitern des Putsches flohen 36 Nazis aus Deutschlandsberg, 46 Personen wurden wegen Beteiligung am Juliputsch verhaftet.
Am Hauptplatz steht seit zwanzig Jahren zu dieser Jahreszeit ein von Schülerinnen und Schülern gestaltetes Ei.
Aussicht
Die Pfarrkirche wurde anstelle einer Kapelle aus dem 14.Jh. von 1688 bis 1701 errichtet. 1867 erhielt die Kirche ihren heutigen Turm.
Die SOLO-Zündholzfabrik produzierte von 1856 bis 1982 Zündholzschachteln. Im November 1950 wurden hier von 700 Beschäftigten 1,2 Mio. Schachteln hergestellt.
Am Friedhof wurde 1945 ein Denkmal für die „Freiheitskämpfer 1934–1945“ errichtet. Auf einer Tafel stehen die Namen von acht Menschen. Bei den hier bestatteten 18 Personen handelt es sich zumindest zum Teil um Männer und Frauen aus der Stadt bzw. dem Bezirk, die entweder wegen Verdachts der Partisanentätigkeit oder der Unterstützung von Partisanen am 10. April 1945 auf der Hebalm von SS-Männern, Gestapo-Beamten und Arbeitsdienst-Angehörigen erschossen worden waren. (Heimo Halbrainer, Erinnerungszeichen für PartisanInnen in der Steiermark)
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