Sonntag, 29. November 2015

Valencia

26./27.11.2015

In Valencia wurden zwei Tage anlässlich von Fußballspielen in Vila-real und Valencia verbracht. Es blieb mehr Zeit zur Stadtbesichtigung als beim Abendspazierung beim Besuch hier im Jänner. 790.000 Menschen leben hier.

Am Ort der Kathedrale von Valencia spiegelt sich wie an so vielen anderen religiösen Orten der iberischen Halbsinsel die wechselhafte Geschichte. Die religiösen Hüllen wechselten, die Orte der Verehrung blieben dieselben. Hier stand einst bereits in römischer Zeit ein Tempel, dann eine Kirche, in islamischer Zeit eine Moschee und seit dem 13.Jh. nunmehr die heutige christliche Kathedrale.


Die Kirche wurde im Lauf der Jahrhunderte oft umgebaut, sodass sich hier viele Baustile finden; so etwa das Haupttor Puerta de los Hierros im Barockstil, das gotische Tor Puerta de los Apóstoles oder die romanische Puerta del Palau.


Rückansicht der Kathedrale mit dem Glockenturm El Miguelete (spanisch) bzw. El Micalet (valencianisch). Er wurde im 14./15.Jh in gotischem Stil errichtet.


Aussicht von El Miguelete.


Straßenszene mit Turm der Santa Catalina


Der Palast der valencianischen Regionalregierung Palau de la Generalitat. Der gotische Mittelteil stammt aus dem 15.Jh. und diente einst als königliche Steuerbehörde. 1518/19 wurde im Renaissancestil ein markanter Festungsturm errichtet. Eine Kopie dieses Turms wurde zwischen 1942 und 1953 an der anderen Seite des Schlosses ergänzt.


Der Nordbahnhof (Estación del Norte) wurde im Jugendstil errichtet und 1917 eröffnet.


Die klassizistische Stierkampfarena Plaza de Toros wurde zwischen 1850 und 1860 an der Stelle einer älteren Arena errichtet.


Das Rathaus (Ayuntamiento) besteht baulich aus einem einstigen kirchlichen Schulgebäude und Bauten des 20.Jh., 1934 zog die Stadtverwaltung hier ein.


Die spätgotischen Torres de Quart schützten das Stadttor. Bis 1874 wurden nach architektonischem Vorbild des Castel Nuovo in Neapel gestalteten Türme Torres de la Cal genannt, „Kalktürme“, da im 18. Jh. alle Kalklieferungen nach Valencia hier passieren mussten. Das Innere der Türme diente später als Frauengefängnis.


Die zentrale Markthalle Mercado Central wurde 1928 eröffnet. Ihre Jugendstilarchitektur kommt von den bereits aus dem Jahr 1914 stammenden Plänen.


Die in gotischem Stil zwischen 1482 und 1533 errichtete Seidenbörse, La Lonja de La Seda, war ein mittelalterlicher Großmarkt, an dem wie der Name schon sagt vor allem mit Seide, Stoffen und Tuch gehandelt wurden. Im 15.Jh. wurde Valencia zu einem wichtigen Mittelmeerhafen. Anfang des 15.Jh. lebten hier noch 40.000 Menschen, 1483 waren es schon 75.000. Große wirtschaftliche Bedeutung hatte die Seidenweberei.


Die Torres de Serranos wurden zwischen 1392 und 1398 als Stadttor mit mächtigen Türmen zu dessen Schutz errichtet. Als 1865 die Stadtmauern abgerissen wurden, ließ man Tor und Türme freistehend stehen. Zwischen 1586 und 1887 dienten die Türme als Gefängnis für Adelige. Da die hintere Fassade entfernt wurde, kann man von außen in die gotischen Gewölbe der Räume blicken.


Einst floss der Fluss Turia an der Altstadt vorbei. Nach einem verheerenden Hochwasser im Jahr 1957 wurde in einem großangelegten Bauvorhaben, wie es die Diktatur ohne viel Berücksichtigung der Interessen der Menschen durchdrücken konnte, bis in die 1970er Jahre ein neues Flussbett weit abseits der Stadt gegraben und der Fluss abgeleitet. Das alte Flussbett sollte zu einer Stadtautobahn werden. Daraus wurde dann nach Ende des Franco-Regimes nichts mehr. Stattdessen wurde es in den 1990er Jahren zu einer Parkanlage gestaltet. Die alten Brücken stehen im Trockenen.


Bäume


Valencia liegt am Mittelmeer.

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